"Schöne Ferien": Mummelsee und Hornisgrinde sind beliebte Ausflugsziele
Kreis Freudenstadt. In der heutigen Folge unserer Leseraktion "Schöne Ferien" schildert Fitz Kalmbach aus Hallwangen einen Familienausflug zum Mummelsee und zur Hornisgrinde mit dem Freizeitbus:
"Um es vorweg zu sagen: Wir lieben unsere nähere Heimat und erkunden diese überwiegend am Wochenende mit dem Freizeitbus oder der Bahn. Wir nutzen dieses kostengünstige und umweltfreundliche Angebot des Landkreises Freudenstadt und haben den Freizeitpass seit Beginn.
In Hallwangen steigen wir beim Rathaus in den Freizeitbus und in Freudenstadt am ZOB binnen weniger Minuten in den nächsten Bus, der uns zu dem Wanderziel Mummelsee fährt. Mit unserer Großfamilie unternehmen wir sonntags einen Ausflug zum Mummelsee und zur Hornisgrinde. Auf der exponierten Schwarzwaldhochstraße genießen wir die einmalige Schwarzwaldlandschaft. Alle staunen, wie sich die Natur seit dem Orkan Lothar wieder entwickelt hat. Dass einst der Kniebispass ein wichtiger Saumpfad und Handelsweg war und im ehemaligen Kloster Kniebis die ersten Touristen beherbergt und verköstigt wurden, erzählen die heimatverbundenen Großeltern.
Mit dem Ausbau der vormaligen alten Saumpfade und Holzabfuhrwege entwickelte sich die Schwarzwaldhochstraße zu einer der beliebtesten Ferienstraßen in Deutschland. Mit der Erschließung der Eisenbahnnetze wurden auch immer mehr Gasthäuser und Hotels entlang der Schwarzwaldhochstraße erbaut, so auch das höchstgelegene Berghotel Mummelsee, zuerst allerdings als Schutzhütte und ab 1872 bewirtschaftet.
Wir steigen aus, denn hier ist Endstation für den Bus. Sagen und Mythen ranken sich um den viel besuchten Mummelsee, über den noch geheimnisvolle Nebelschwaden ziehen. Dass 1945 nach dem zweiten Weltkrieg die französische Besatzungsmacht den gesamten Hotel-Komplex bis 1955 beschlagnahmte und zur Sperrzone erklärte, gehört auch zu unserer Geschichte. Doch heute ist der Mummelsee mit dem Berghotel das beliebteste und bekannteste Ausflugsziel in unserem Nordschwarzwald.
Wir erwandern jetzt den Gipfel der Hornisgrinde und genießen die imposanten Weitblicke ins Rheintal und zu den Vogesen. Am Fuße des 1910 erbauten Hornisgrindeturms packen wir unser Vesper aus, und lassen uns die selbst gemachten Kuchen und Getränke der Seebacher Waldgenossenschaft munden. Sie konnte den Grindeturm erst wieder im Jahr 1999 von der französischen Besatzungsmacht mitsamt dem gesamten gesperrten Areal zurückkaufen.
Wir erklimmen den aufwendig renovierten Turm, der auf der Südspitze der Hornisgrinde auf 1164 Metern Höhe erbaut ist. Täler, Bergrücken und Schluchten und vor allem der sagenumwobene Mummelsee bieten einmalig schöne Perspektiven. Anschließend sind wir alle begeistert von dem einmalig schönen Hochmoor-Erlebnispfad und informieren uns eingehend durch die aufschlussreichen Texte auf den Tafeln entlang des Wanderwegs.
Die urwüchsige Natur, wie Legföhren, Heidekraut, Rasenbinse, Moos- und Krähenbeere, das Scheidige Wollgras, der Rundblättrige Sonnentau und das Wald-Läusekraut sowie die Tierwelt runden einen erlebnis- und lehrreichen Wandertag ab.