Schilder zeigen die Baustelle an. Foto: Braun

Landesstraße 401 in Obertal erhält neuen Belag. Am Samstag zusätzlich Vollsperrung in Mitteltal.

Baiersbronn-Obertal - "Sollte uns das Wetter nicht noch einen Strich durch die Rechnung machen, werden wir pünktlich zur Baiersbronn Classic fertig", so beschreibt Bernd Weber vom Regierungspräsidium Karlsruhe den Stand der Bauarbeiten an der Landesstraße 401.

Nachdem schon im Juni die Vorarbeiten begonnen hatten, ist die L 401 zwischen Obertal und Ruhestein seit Mitte August für den Verkehr voll gesperrt, und der Verkehr wird über Freudenstadt umgeleitet.

Besonders aufwendig und ein gewisser Risikofaktor sei die Abstützung der abgerutschten Böschung gewesen. Es habe aber alles funktioniert. "Während des Baus ist die Straße nochmals nachgerutscht, das war nicht ganz ohne", stellt Weber fest, der seinen Dienstsitz in Freudenstadt hat. Allein für die aufwendige Stützmauer seien Kosten von rund 400.000 Euro angefallen, für die gesamte Baumaßnahmen seien rund 1,5 Millionen Euro veranschlagt.

Aktuell sei man dabei, beide Beläge abzufräsen, um dann eine neue Binderschicht und Deckschicht aufbringen zu können. An einigen maroden Stellen sei eventuell noch eine neue Tragschicht erforderlich, doch bisher sehe es nicht schlecht aus. Ab übernächster Woche sei der Einbau der zwei neuen Belagsschichten geplant. "Da muss das Wetter uns dann in die Karten spielen, denn Belagsarbeiten unter fünf Grad oder bei Dauerregen sind nicht möglich", erklärt der Fachmann. Er sei aber zuversichtlich, dass alles wie geplant klappt.

Nachteilig seien natürlich die langen Transportwege des Materials, das einen Anfahrtsweg von rund 40 bis 50 Kilometern zurücklegen müsse, da die Mischanlage in Freudenstadt nicht mehr existiere, so Bernd Weber. Seitens des neuen Nationalparks habe es keine Überschneidungen mit der Straßensanierung und auch keine besonderen Vorschriften gegeben.

"Der Forst hat im Straßenbereich ordentlich Bäume weggemacht, doch dort, wo die Straße durch Nationalparkgebiet führt, hätten wir uns ebenfalls eine größere Abholzung gewünscht", sagt Weber und spricht damit dicht an der Straße stehende Bäume als Gefahrenquellen an. "Die Nationalparkverwaltung hat nur das Nötigste weggemacht, Bäume, die durch das Abrutschen schief hingen. Hier hätten wir uns mehr gewünscht."

Einige Probleme habe anfangs die Umleitungsbeschilderung bereitet, bei der noch nachgebessert werden musste. Dies bestätigt auch Achim Schwenk, stellvertretender Ordnungsamtsleiter in Baiersbronn. Nachdem es seitens einiger Hoteliers und Gäste Beschwerden gegeben hatte, musste entsprechend deutlicher ausgeschildert werden.

Im Rahmen der Gewährleistung wird zurzeit in der Ortsdurchfahrt Mitteltal die Straßendecke saniert, da Netzrisse den Belag beschädigt haben. "Erst vor drei bis vier Jahren wurde der Belag erneuert und muss nun in Folge der schlechten Qualität nachgebessert werden", stellt Weber vom Regierungspräsidium fest.

Die komplette Decke sei runtergefräst worden und im Rahmen der Vollsperrung am kommenden Samstag, 6. September, soll ein neuer Belag aufgebracht werden. Man habe die Vollsperrung extra auf Samstag gelegt, um die ansässigen Firmen und Speditionen zu entlasten. Alle seien informiert worden, da die ausgeschilderte Umleitung auf 7,5-Tonnen-Fahrzeuge beschränkt sei, betont Achim Schwenk vom Ordnungsamt.

Zu den Gründen der Reklamation erklärt Weber: "Das ganze Material war damals nicht gut, wir sind angehalten, 20 Prozent Recyclematerial in den neuen Belag mit einzubringen, das ist nicht immer so konstant wie komplett neues Material."

Von der Möglichkeit, die Straße einfach nur zu flicken hält Weber nicht viel. Erstens sehe es schlecht aus, und zudem sei es fraglich, ob so ein Flickwerk lange halte. "Alles aus einem Guss hält eben länger." Nun hofft man auf ideales Straßenbauwetter, um die vielen Baustellen zeitnah abschließen zu können.