Polizeiabsperrband am Eingang des Eckert-Kiosks am Bahnhof in Baiersbronn. Foto: Bösel

Männer bedrohen Angestellten mit Waffe. Großaufgebot sucht nach Tätern - ergebnislos.

Baiersbronn - Einen Raubüberfall auf den Kiosk am Bahnhof Baiersbronn haben zwei unbekannte Täter am Freitagmorgen verübt. Sie sind noch auf der Flucht. Die Polizei suchte zeitweise mit einem Hubschrauber und zahlreichen Beamten nach den Verbrechern.

Die Räuber haben gegen 5.20 Uhr die Verkaufsräume des Kiosks in der Freudenstädter Straße betreten und eine Angestellte unter Vorhalt einer Waffe bedroht, teilt die Polizei mit. In der Folge erbeuteten die Männer Bargeld, eine vierstellige Summe, und flüchteten anschließend in Richtung der Bahngleise, beziehungsweise Sankenbachstraße. Die Fahndung blieb zunächst erfolglos. Die Polizei ist bei der Suche nach den Tätern, bei der in den Morgenstunden auch ein Hubschrauber im Einsatz war, auf Hinweise angewiesen.

Die Filialleiterin des Eckert-Kiosks berichtet: "Es ist ein Schock für uns. Wir haben uns immer sicher gefühlt hier. Wir öffnen morgens um 5 und schließens abends um 20.15 Uhr, und wir hatten nie Angst." Die Mitarbeiterin, die während des Überfalls im Kiosk war, wurde anschließend in ärztliche Obhut gegeben.

Der Fall löst in der Gemeinde Sorge aus. Im Wander-Informationszentrum der Baiersbronn Touristik, das sich im selben Gebäude befindet, sind die Mitarbeiter verunsichert: "Wir wissen nicht viel, aber ein mulmiges Gefühl macht sich schon breit." Etwas gelassener sieht man die Situation im Lokal Ständle, gegenüber des Kiosks. "Früher wurde bei mir regelmäßig eingebrochen. Ich hab das oft genug erlebt. Seit 38 Jahren bin ich schon hier, in den letzten zehn hatte ich Ruhe, aber schocken kann mich nichts mehr", erzählt Pächter Karl-Heinz Roth.

Einwohner sind beunruhigt

Bei der Filiale von "Ziegler’s Backstube", auf der anderen Seite der Schienen, sei in den letzten zwei bis drei Jahren dreimal eingebrochen worden, sagt Julia Finkbeiner, stellvertretende Filialleiterin. "Seither wurde viel in die Sicherheit investiert, zum Beispiel haben wir inzwischen einen Tresor. Trotzdem fühlen wir uns nicht immer wohl." Sie erzählt weiter: "Es ist komplett dunkel hier auf dem Platz vor der Filiale. Es gibt kaum Wohnhäuser und Straßenlaternen. Ich traue mich gar nicht, weiter hinten zu parken, also parke ich direkt vor dem Geschäft."

Auch in der benachbarten "Alten Markthalle" sind die Mitarbeiter beunruhigt. "Wir haben einen alarmgesicherten Tresor, und alles wird kameraüberwacht. Aber ein bisschen Angst ist trotzdem schon da", sagt eine Mitarbeiterin. "Ich bin immer mit meinem Hund unterwegs", erklärt eine Baiersbronnerin, "deshalb fühle ich mich sicher. Allerdings bin ich nachdenklich geworden."

Um 11 Uhr war das Polizeiabsperrband am Kiosk wieder weg, die ersten Zigaretten wurden wieder verkauft. Vor einem Monat gab es bereits Aufregung in Baiersbronn. Damals ist laut Polizei ein 24-Jähriger mittags von drei Männern zu Boden geworfen und ausgeraubt worden. Entgegen anderslautender Gerüchte gibt es in diesem Fall noch keinen Verhaftungserfolg.  Die Täter des gestrigen werden wie folgt beschrieben: Sie trugen während der Tat schwarze Hosen und schwarze Bomberjacken. Sie waren mit Überziehmasken bekleidet und dürften südländischer Herkunft sein. Einer der Täter war etwa 180 Zentimeter groß, leicht untersetzt und kräftig. Der Andere war etwa 185 Zentimeter groß und schlank. Über das Alter der beiden ist bislang nichts bekannt.

Zeugen, die im Umfeld des Bahnhofs verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen oder sonstige Beobachtungen gemacht haben, können sich bei der Polizei Freudenstadt, Telefon 07441/53 60, melden.