Viel Wasser gehört zum Brauch des Gautschens. Das bekamen Florian Christein, Julien Gaiser und Samuel Teufel (von links) von der Firma colordruck Baiersbronn zu spüren. Foto: Klisch Foto: Schwarzwälder-Bote

Alter Buchdruckerbrauch lebt bei Firma colordruck wieder auf

Baiersbronn. Das Gautschen, ein bis ins 16. Jahrhundert zurückgehender Buchdruckerbrauch, bei dem der Lehrling nach bestandener Abschlussprüfung bei einer Freisprechungszeremonie in einer Bütte untergetaucht und auch auf einen nassen Schwamm gesetzt wird, zelebrierte die Baiersbronner Firma colordruck mit drei jungen Gesellen.

In seiner ursprünglichen Bedeutung bezeichnet der Begriff Gautschen den ersten Entwässerungsschritt nach dem Schöpfen des Papiers, das Ablegen des frisch geschöpften Papierbogens vom Sieb auf eine Filzunterlage.

Die Beteiligten bei dem Gautschakt sind neben dem Gäutschling, dem sogenannten Kornut, der Gautschmeister, der erste und zweite Packer sowie der Schwammhalter. Meist gibt es noch eine unterschiedliche Zahl an Zeugen oder mehrere Packer, die nach der Gautschzeremonie auch auf dem Gautschbrief ihre Anwesenheit durch Unterschrift bekunden. Nass geht es auch heute noch zu, wenn gegautscht wird, und so wartete vor vielen Zuschauern bei colordruck Baiersbronn gleich auf drei junge Gesellen das kalte Nass.

Gegautscht wurden Florian Christein (Mediengestalter Digital und Print), Julien Gaiser (Mediengestalter Digital und Print) sowie Samuel Teufel (Medientechnologe Druck).

Im Anschluss erhielten alle drei aus den Händen ihrer Lehrmeister den offiziellen und unterschriebenen Gautschbrief.