Axel Heintz ist künftig jeden Freitag, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr in Buhlbach aktiv. Foto: Kulturpark Glashütte Foto: Schwarzwälder-Bote

Handwerker zeigt seine Kunst im Kulturpark Glashütte Buhlbach und plaudert mit Besuchern

Baiersbronn-Obertal. Der Kulturpark Glashütte in Obertal-Buhlbach ist an den Wochenenden wieder Feuer und Flamme. Mit Ferienbeginn bis Saisonschluss Ende Oktober zeigt Glasbläser Axel Heintz seine Kunst und plaudert mit Besuchern über sein Handwerk.

Künftig jeden Freitag, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr ist Axel Heintz in Buhlbach aktiv. "Es ist der schönste Beruf der Welt", schwärmt der 55-Jährige, Glasbläser in fünfter Generation, der in Staufen eine eigene Werkstatt hat. Im Kulturpark Glashütte arbeitet er "vor der Lampe", wie die Fachleute sagen. Er wirft also nicht den großen und teuren Brennofen an, sondern faucht mit einer Art Lötlampe, die mit einem Gas-Sauerstoffgemisch bis zu 1500 Grad Hitze entwickelt. "Aber dann braucht sie brutal viel Sauerstoff", sagt Heintz. Er erzählt gerne von seiner filigranen Handwerkskunst und eine kleine Ausstellung zeigt, wie meisterlich er sie beherrscht: Kugeln und Vasen, Gläser, Figuren, Spiralen, Orchideenstäbe, fantasievolle Kunstobjekte und Pokale, allerhand zerbrechliche Vielfalt in meist gedeckten, erdigen Farben.

"Das ist meine Spezialität", sagt Heintz, "das Glas mit Metalloxyden und Salzen zu färben". Er tüftelt lang, manchmal jahrelang, an Versuchen herum und arbeitet oft nur für den Scherben-Eimer, der zu seinen Füßen steht. Doch das Experimentieren ist es, was ihn reizt: "Bei der Glasbläserei wird es nie langweilig, ist man nie am Ende. Auch im Alter lernt man nicht aus. Es gibt immer etwas Neues, neue Materialien, neue Techniken und man kann seine Technik immer weiter verbessern."

Das Glasblasen selbst sei der geringste Teil, erläutert Heintz. Es komme vor allem auf die Fingerfertigkeit beim Formen, Aufbauen oder Ziehen des flüssigen Glases an, das sehr viel hochwertiger sei als das Glas aus dem Brennofen. Heintz spricht gern über seinen Beruf, spricht gern mit Besuchern, die ihm zuschauen, so wie in der alten Glashütte Buhlbach: "Das ist meine Welt, meint er und breitet die Arme aus. Ein Brennofen, Gläser, Flaschen in allen Formen und Farben, das alte Handwerkszeug, Dokumente und Fotos aus den guten Tagen der Glashütte am Buhlbach. "Das gefällt mir. Ich hab sowieso flüssiges Glas in den Adern", scherzt Heintz.

Meist wollen die Besucher wissen, mit welchen Temperaturen und Techniken der Glasbläser das in Stangen angelieferte Rohglas zum Schmelzen bringt und warum er sich nicht verbrennt, wenn er das Glas in unmittelbarer Nähe der Schmelzpunkte mit bloßen Händen anfasst. "Glas ist ein wahnsinnig guter Isolator". belehrt Heintz schmunzelnd und demonstriert es in der Praxis. Axel Heintz ist viel herumgekommen. Er hat in Australien und Holland gearbeitet sowie in Frankreich und in der Schweiz. Er war immer auf der Suche nach Neuem. Damit hat er auch Thomas Gottschalk in dessen Fernsehsendung "Wetten, dass…?" überrascht und zwar mit einer über fünf Meter langen, dünnen Glasschnur, die zum Seilhüpfen taugte.

Weitere Informationen: www.kulturpark-glashuette-buhlbach.de sowie www.artglassmax.vpweb.de