Das ehemalige Sonnenhotel in Obertal wird ab Montag gesichert. Foto: Braun Foto: Schwarzwälder-Bote

Sonnenhotel: Laut Gemeinde bislang keine gütliche Einigung / Kosten soll Eigentümer tragen

Am ehemaligen Sonnenhotel in Obertal beginnen am Montag umfangreiche Sicherungsarbeiten, um die Gefahr, die von dem maroden Gebäude ausgeht, einzudämmen.

Von Monika Braun

Baiersbronn-Obertal. Das Thema Sonnenhotel in Obertal beschäftigt seit vielen Monaten die Gemeinde Baiersbronn, nun ist es an der Zeit zu handeln. Gefahr durch herabfallende Teile – das ist die offizielle Begründung für die bereits seit einigen Monaten bestehende halbseitige Sperrung eines Teilstücks der Ruhesteinstraße in Obertal. Grund dafür ist das ehemalige Sonnenhotel, das von Jahr zu Jahr weiter zerfällt und dessen Eigentümer sämtlichen Aufforderungen zu handeln nicht nachgekommen ist.

Bereits in einer öffentlichen Bezirksbeiratssitzung vor einigen Wochen wurde das Thema diskutiert, seither gab es zwar einen regen Briefwechsel und zahlreiche Angebote seitens der Gemeinde, um hier eine gütliche Einigung mit dem Besitzer zu erzielen, jedoch ohne Erfolg. Am Montagmorgen wird der Bagger anrücken und das Gebäude nach innen drücken, um die Gefahr von herabfallende Teilen auf die Straße auszuschließen.

"Eine andere Möglichkeit gab es nicht, denn der hinzugezogene Prüfstatiker hat betont, wir müssen innerhalb einer Woche handeln", sagte Bürgermeister Michael Ruf.

Zwar hatte der Besitzer vor einiger Zeit eine Plane anbringen lassen, doch diese verdecke das Problem nur, die Gefahrenquelle sei damit nicht behoben. "Es ist nun eine Zwangsmaßnahme der Gemeinde, die zunächst auf unsere Kosten vorgenommen wird. Doch diese werden wir bei dem Eigentümer wieder einfordern", teilte Bürgermeister Michael Ruf mit. Die Kosten für die ab nächster Woche laufenden Sicherungsmaßnahmen werden bei 15 000 bis 20 000 Euro liegen.

"Wir können einfach nicht mehr abwarten, denn das Gesamtgefüge des Gebäudes ist über die Jahre so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass nun eine echte Gefahr davon ausgeht", betonte Bauamtsleiter Thomas Kuntosch.

Rund 15 Schreiben gingen seitens der Bauverwaltung an den Eigentümer. Doch außer Vertröstungen sei von dieser Seite nichts gekommen. "Wenn wir schuldhaft zögern, sind wir in der Haftung. Daher bleibt uns keine andere Wahl", sagte Michael Ruf. Seitens der Verwaltung sei man zu weiteren Gesprächen mit dem Eigentümer bereit. Man hoffe auf eine Lösung des gesamten Problems.

Nun soll zunächst einmal die Außenfassade nach innen gedrückt werden, so dass nach Abschluss der Sicherungsarbeiten die Straßensperrung wieder aufgehoben werden kann. Zeitweise könne es auch zu kurzen Vollsperrungen der Straße kommen, diese würden jedoch nur einige Minuten dauern. In einigen Tagen müssten die Arbeiten abgeschlossen sein. Man werde aber auch weiterhin an einer Lösung arbeiten, um die Geschichte ganz zu beseitigen, versprach Ruf.