Der Projektchor und das Orchester "Viva la Musica" unter der Leitung von Elisabeth Gliosca-Benz führten die "Missa Parvulorum Dei" in der Münsterkirche in Klosterreichenbach auf. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Jazz-Gospel-Messe "Missa Parvulorum Dei" zum 135-jährigen Bestehen des Männergesangvereins Klosterreichenbach

Von Ursula Blaich

Baiersbronn-Klosterreichenbach. Mit stehenden Ovationen zollten die Besucher in der voll besetzten evangelischen Münsterkirche ihren Respekt für die Leistung des Projektchors und des Orchesters "Viva la Musica" nach der gelungenen Aufführung der Gospelmesse "Missa Parvulorum Dei".Anlass für das festliche Konzert war das 135-jährige Bestehen des Männergesangvereins Klosterreichenbach. Zu seinem Jubiläum hatte sich der Chor etwas Besonderes einfallen lassen und im Mai vergangenen Jahres einen Projektchor aus den Mitgliedern des Chors TonArt und einigen Gastsängern gebildet, um die Jazz-Gospel-Messe "Missa Parvulorum Dei" von Ralf Grössler aufführen zu können.

Viele Proben seien nötig gewesen, bis das Projekt stand und aufführreif war, sagte der Vorsitzende des Männergesangvereins, Hans Haist, in seiner Begrüßung. "Das Werk war eine Herausforderung, und die teils ungewohnten Harmonien mussten wir auch erst lernen", stellte er fest und wünschte ein tolles Konzerterlebnis für alle.

Die Chorgemeinschaft aus MGV und TonArt machte den musikalischen Auftakt mit dem fröhlichen "Halleluja – sing ein Lied", bevor der eigentliche Jubilar, der Männergesangverein Klosterreichenbach, mit drei traditionellen Männerchorsätzen das Konzert festlich fortsetzte. Unter der Leitung von Chordirektorin Elisabeth Gliosca-Benz, die die musikalische Gesamtleitung des Konzerts hatte, sang der Männerchor "Oh Herr, welch ein Abend" von Otto Groll und "Domine pacem da nobis" von Jakob Chris. Bei den besinnlichen Chorälen wurden die Männer gesanglich unterstützt von der Sopranistin Rosalinde Herböck. Mit "Ich freu mich in dem Herren" beendete der Männerchor den ersten Konzertteil.

Pfarrer Albrecht Schäfer erläuterte die Hintergründe der "Missa Parvulorum Dei", die übersetzt "Die Messe der Kinder Gottes" heißt und die Musik der Kirche und weltliche Musik zusammenbringt. "Ein Zwiespalt, der nicht leicht zu lösen war", sagte Pfarrer Schäfer. "Sie haben sich etwas Besonderes herausgesucht für Ihr Jubiläum."

Der 30-köpfige Projektchor sorgte zusammen mit der Solistin Rosalinde Herböck und Orchesterbegleitung für ein beeindruckendes Konzerterlebnis in der Klosterkirche. Die Messe beinhaltete Stilelemente aus Gospel, Spiritual, Blues, Jazz und traditionellen Musikstilen und wurde in englischer Sprache gesungen. Neben den klassischen Sätzen – Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Angus Dei – hat der Komponist und Kirchenmusiker Ralf Grössler das Werk um Introitus (Einzug in die Kirche) und den Psalm 8, der dem Werk seinen Namen gab, erweitert. Mitreißende Gospelrhythmen und schwermütige, tragische Blueseinlagen wechselten sich ab und fanden ihren Höhepunkt in einem euphorischen swingenden Finale voll Lebensfreude und Begeisterung, bei dem die Konzertgäste in der Kirche lautstark mitklatschten.

Zwischen ruhigen Passagen und einer instrumentalen Meditation des Orchesters "Viva la Musica" unter der Leitung von Wolfgang Joho hatten das Saxofon (Robert Maier) und das Vibrafon (Stefan Seckler) oft beeindruckende Soloparts. Es war ein faszinierendes, schwieriges Werk, an das sich die Projektgemeinschaft herangetraut hatte. Nach großem Schlussapplaus wurde noch einmal ein Teil aus dem Konzert als Zugabe vorgetragen.