Über 40 Instrumentalisten unter der Leitung von Jürgen Bortloff musizierten beim Jubiläumkonzert in der Schwarzwaldhalle gemeinsam. Sie boten einen beeindruckenden Klangkörper und Akkordeonmusik vom Feinsten. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Harmonika-Spielring Baiersbronn feiert 60-jähriges Bestehen mit großem Jubiläumskonzert in der Schwarzwaldhalle

Von Ursula Blaich

Baiersbronn. Das schönste Geburtstagsgeschenk hat sich der Harmonika-Spielring Baiersbronn zu seinem 60-jährigen Bestehen selbst gemacht mit einem Festkonzert in großer Besetzung mit zwei befreundeten Harmonikavereinen.

Unter den vielen Gästen begrüßte Erwin Zepf, Vorsitzender des Harmonika-Spielrings Baiersbronn, unter anderem Musiker benachbarter Akkordeon-Orchester, anderer Musikvereine und Vertreter örtlicher Vereine zum Jubiläums-Festkonzert. Offizieller Vertreter der Gemeinde Baiersbronn war Kämmerer Hans Finkbeiner. Unter den Gästen waren auch Trachtenträger von den Trachtentanzgruppen Bierlingen und Loßburg, denn zum Jubiläumsverein gehört auch eine Trachtenvolkstanzgruppe, die aber im Moment ruht, weil nicht genügend aktive Tänzer vorhanden sind.

"Um die Musik geht es heute, und die wollen wir jetzt hören mit anspruchsvollen Akkordeonstücken unter der Leitung von Dirigent Jürgen Bortloff, der den Harmonika-Spielring schon fast 30 Jahre musikalisch leitet", sagte Erwin Zepf, bevor der Jubiläumsverein das Konzert eröffnete.

Mit "The Lord oft the Dance" zeigte der Verein erste Einblicke in sein Können. Stimmungsvolle Lichtbilder aus Irland im Hintergrund trugen zum schönen Gesamtbild bei und boten einen festlichen Einstieg in den Abend, an dem das Akkordeon im Vordergrund stand, dessen viele musikalische Facetten gezeigt wurden. Ein "Morricone Special" mit Filmmusik aus dem Klassiker "Spiel mir das Lied vom Tod" hatte sowohl sanfte und romantische Passagen wie auch Fortissimo-Teile, bei dem alle Register des Akkordeons gezogen wurden. Das bekannte Mundharmonikasolo zu Beginn des Stücks spielte Dirigent Jürgen Bortloff selbst auf der Mundharmonika.

Mitglieder haltenVerein über Jahrzehntedie Treue

Leicht beschwingt mit "Adiemus", einem Musikprojekt des walisischen Komponisten Karl Jenkins, setzte der Verein sein Programm fort. Eine weitere beeindruckende Facette der Akkordeonmusik voll Gefühl, Rhythmus und Temperament präsentierten die Musiker mit dem "Libertango", einem argentinischen Tango, bei dem die Spieler musikalische Leidenschaft und ihr spielerisches und virtuoses Können nicht nur bei den Kadenzen zeigten.

Der erste Konzertteil endete rockig: "The Final Countdown" rundete ein Bilderrückblick auf der Leinwand mit Impressionen aus 60 Jahren Vereinsleben ab.

Bevor sich der Harmonikaclub Schwarzwaldecho Hardt und der Harmonika-Verein Maisach zum Harmonika-Spielring dazugesellten, um gemeinsam den zweiten Konzertteil zu gestalten, wurden langjährige Vereinsmitglieder des Baiersbronner Vereins geehrt. Erwin Zepf und der zweite Vorsitzende Hans Faißt ehrten Ursula Finkbeiner für 30 Jahre Mitgliedschaft im Verein. Seit 20 Jahren gehören Stefanie Gaiser, Elena Finkbeiner und Hans-Jörg Faißt zum Verein. Auch sie erhielten eine Urkunde für ihre Vereinstreue. Hans-Jörg Faißt wurde zudem mit der silbernen Ehrennadel des Deutschen Harmonikaverbands ausgezeichnet.

Unter der Gesamtleitung von Jürgen Bortloff trug die große Akkordeon-Besetzung die "Hymn of Joy" vor, eine moderne Interpretation von Beethovens neunter Sinfonie, der "Ode an die Freude". Anspruchsvoll war im Anschluss auch das Intermezzo zu klassischen Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart. Mit der kleinen Nachtmusik und dem "Türkischen Marsch" zeigte der große musikalische Akkordeon-Klangkörper, dass sich die monatelange gemeinsame Probenarbeit gelohnt hat. Mit "Hijo de la luna" präsentierte das Akkordeon-Orchester seine sentimentale Seite. Ellen Armbruster erzählte vorab als Zigeunerin die mystische Legende vom "Kind des Mondes".

Ein schwungvolles und lebendiges Arrangement des Coldplay- Titels "Viva la Vida" und eine Hommage an Udo Jürgens mit dem Schlager "Mit 66 Jahren" beendeten das Jubiläumskonzert, für das die Musiker großen Beifall bekamen. Mit Helene Fischers "Atemlos durch die Nacht" erfüllten die Musiker den Wunsch der Konzertgäste nach einer Zugabe.