Für Schmutz- und Niederschlagswasser muss weniger tief in Tasche gegriffen werden

Baiersbronn (mb). Die Gebührensätze für Schmutzwasser und Niederschlagswasser werden in den nächsten drei Jahren in der Gemeinde Baiersbronn deutlich sinken. Einstimmig billigte der Gemeinderat Baiersbronn die von der Verwaltung vorgelegte Gebührenneukalkulation für die Schmutz- und Niederschlagswasserbeseitigung für die Jahre 2015 bis 2017.

Jochen Veit von der Gemeindekämmerei erläuterte die Grundlagen der Neukalkulation und teilte mit, dass man wieder zum dreijährigen Kalkulationszeitraum zurückgekehrt sei. Die Rahmenbedingungen hätten sich verändert. "Der Rückgang des Abschreibungsaufwands sowie die Kosten für kalkulatorische Anlagekapitalverzinsung sind unter anderem Gründe für die Reduzierung der Gebühren", so Veit.

Verglichen mit anderen Kommunen im Landkreis liege Baiersbronn bei den Schmutzwassergebühren bei denjenigen mit den niedrigsten Gebühren. Nur eine Gemeinde erhebe noch niedrigere Sätze. Im Bereich des Niederschlagswassers sei Baiersbronn dagegen unter den Kommunen, in denen es am teuersten sei. Da die erwirtschafteten Überschüsse zeitnah verrechnet werden müssen, stimmte das Landratsamt der von der Verwaltung beabsichtigten Verrechnung über einen längeren Zeitraum nicht zu. "Ich hätte es begrüßt, wenn wir es hätten strecken können, doch da hat die Behörde nicht zu gestimmt", bedauerte Bürgermeister Michael Ruf. Eine Absenkung der Gebührensätze und des kalkulatorischen Zinssatzes war daher notwendig.

Der bisherige kalkulatorische Zinssatz von 4,64 Prozent wird ab dem Jahr 2015 auf 3,54 Prozent abgesenkt. Der bisherige Gebührensatz von 1,88 Euro pro Kubikmeter für Schmutzwasser wird auf 1,48 Euro je Kubikmeter sinken. Die Gebühr für Niederschlagswasser wird von bisher 0,51 Euro pro Quadratmeter auf 0,46 Euro pro Quadratmeter gesenkt. Dies bedeutet für die Verbraucher eine deutliche Absenkung von 21 Prozent beim Schmutzwasser, im Bereich des Niederschlagswassers sind es 10 Prozent.

Karlheinz Nestle (FWV) erklärte: "Wir sollten bei den Sanierungsmaßnahmen der Kanäle nicht ins Hintertreffen geraten und durch entsprechende Kanalsanierung versuchen, solche Schwankungen zu vermeiden." Man tue sich nichts Gutes, wenn erst gesenkt und dann wieder erhöht werden müsse.