Geröll blockiert momentan die Bahnstrecke nahe Buchenbach im Schwarzwald. Foto: dpa

Ein Erdrutsch hat den Bahnverkehr auf einem Abschnitt der Höllentalbahn im Schwarzwald zum Erliegen gebracht. Wann die Störung behoben sein wird, ist noch nicht abzusehen.

Buchenbach - Auf der Strecke der Höllentalbahn im Südschwarzwald drohen nach einem Erdrutsch bei Buchenbach große Felsen auf Bahngleise und zwei Wohnhäuser zu stürzen. Züge wurden angehalten, die Gebäude evakuiert und Maßnahmen zur Absicherung des Hangs begonnen, wie Polizei und Bahn am Freitagmorgen mitteilten. Der Zwischenfall verlief für Bahnreisende und Anwohner glimpflich. Verletzt wurde bei dem Erdrutsch niemand, es entstand nur geringer Sachschaden.

Um den Hang stückweise abzutragen und ein weiteres Abgleiten der Erdmassen zu verhindern, wurde eine Spezialfirma beauftragt. Der betroffene Abschnitt zwischen Himmelreich und Hinterzarten werde während der Arbeiten für etwa zwei Wochen gesperrt bleiben, wie ein Bahnsprecher sagte. Die Höllentalbahn werde jeden Tag von Tausenden Bahnkunden genutzt. Busse brachten Reisende bereits am Morgen durch das Höllental und sollen auch für die Dauer der Störung eingesetzt werden. Auf der Hochebene in Richtung Schluchsee und Titisee-Neustadt seien zusätzliche Züge geplant, hieß es.

Felsbrocken in Kleinwagengröße

In der Nacht hatte sich Geröll auf mehreren Metern Länge gelöst und war kurz vor den Gleisen in einen Entwässerungsgraben gerutscht. Zu diesem Zeitpunkt fuhr ein Zug an der Stelle vorbei. Der Lokführer meldete der Notfallleitstelle der Bahn, dass er dem Erdrutsch mit dem Zug gerade noch entkommen sei. Bereits während die Bahn den Verkehr auf der Strecke einstellte, lösten sich weitere Erdmassen, die auch auf das Gleisbett fielen. Darüber drohten Felsbrocken in der Größenordnung eines Kleinwagens abzugleiten. Polizei und Rettungskräfte rückten mit einem Großaufgebot aus. Sie wurden unterstützt durch Geologen und Notfallmanager der Bahn.

Ausgelöst hatte den Erdrutsch wohl starker Regen und eine schmelzende Schneedecke im Schwarzwald. Sicher lasse sich das erst nach genaueren Untersuchungen sagen, so der Bahnsprecher.