Viele Kinder in Baden-Württemberg sind nicht gegen Masern geimpft. Foto: dpa

In Baden-Württemberg sind lediglich 88,8 Prozent der Kinder bis fünf Jahre gegen Masern geimpft. Damit liegt der Südwesten im Ländervergleich unter dem bundesweiten Schnitt.

Stuttgart - Baden-Württemberg liegt bei der Masernimpfung im Ländervergleich unter dem bundesweiten Schnitt. Lediglich 88,8 Prozent der Kinder bis fünf Jahre waren zum Zeitpunkt der Einschulungsuntersuchungen 2013/2014 zweimal gegen Masern geimpft, teilte das Regierungspräsidium am Montag in Stuttgart mit. Im Jahr 2012 seien es 92,4 Prozent gewesen. Der bundesweite Schnitt für die zweite Masernimpfung liegt bei 92,4 Prozent.

Das muss man über Masern wissen

In den Jahren 2012 bis 2014 seien 101 Masernfälle im Südwesten gemeldet worden, davon seien 53 Prozent Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene gewesen, sagte eine Sprecherin. Viele Eltern wollten ihren Kindern die Impfung ersparen oder hätten sich gewünscht, dass sie die Masern natürlich erleben. Dabei stehen die Chancen für einen harmlosen Verlauf bei Erwachsenen schlechter, weil Krankheitsverläufe in dieser Altersgruppe in der Regel schwerer verlaufen.

In Berlin grassiert seit Oktober eine Masern-Welle. Von Ausbruchsbeginn bis zum 23. Februar wurden 574 Masern-Fälle in der Hauptstadt gemeldet. Am Montag wurde bekannt, dass ein Kleinkind im Alter von anderthalb Jahren an der Infektion gestorben ist.