Nicht nur die Waldorfschulen in Baden-Württemberg sind unter freier Trägerschaft. Foto: dpa

16 Millionen Euro zusätzlich im Jahr erhalten künftig die Privatschulen in Baden-Württemberg. Das reicht den Betreibern aber nicht: Auch das Ganztagsangebot müsse finanziert werden.

16 Millionen Euro zusätzlich im Jahr erhalten künftig die Privatschulen in Baden-Württemberg. Das reicht den Betreibern aber nicht: Auch das Ganztagsangebot müsse finanziert werden.

Stuttgart - Grün-Rot erhöht zum dritten Mal in Folge die Zuschüsse für die Privatschulen im Südwesten. Vom kommenden Schuljahr an erhalten sie 16 Millionen Euro zusätzlich im Jahr. Einen Gesetzentwurf hat der Ministerrat zur Anhörung am Dienstag freigegeben. „Schulen in freier Trägerschaft bereichern unsere vielfältige Bildungslandschaft“, sagte Kultusminister Andreas Stoch (SPD) in Stuttgart.

Insgesamt wird das Land dann im Jahr 2015 die rund 1200 Privatschulen mit 798 Millionen Euro fördern. Im Gegenzug müssen die rund Schulen in freier Trägerschaft eine Versorgungsabgabe an das Land zahlen, wenn sie Lehrer beschäftigen, die vom Staatsdienst beurlaubt sind. Dies soll aber nur für künftig eingestellte Pädagogen gelten.

Zwar begrüßten die Vertreter der Privatschulen den Schritt, mahnten aber gleichzeitig Mehrbedarf an. Grund ist, dass im kommenden Schuljahr der Ganztagsbetrieb an Grundschulen zum Regelangebot wird. Deshalb müssten auch für die privaten Grundschulen mit Ganztagsangebot die Zuschüsse neu berechnet werden, sagte Christina Metke von der Arbeitsgemeinschaft der freien Schulen, in der kirchliche, freie und Waldorfschulen organisiert sind. Überdies mahnte Metke beim Kultusministerium an, auch die Schulsozialarbeit an freien Schulen mitzufinanzieren.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dämpfte die Erwartungen. Die seit 2012 sukzessive um fast 40 Millionen erhöhten Zuschüsse seien ein „gehöriger Batzen - da hoffe ich, dass das auf einen Grundpegel von Zufriedenheit und Anerkennung trifft“.