Das baden-württembergische Gesundheitsministerium um Katrin Alpeter sieht sich bestens gerüstet im Kampf gegen Ebola. Foto: dpa

Ein Ebola-Fall wäre für die Gesundheitsbehörden im Südwesten die Herausforderung schlechthin. Dieser sei man gewachsen, heißt es im Ministerium. Ein Verdachtsfall in Nürtingen stellte sich unterdessen als unbegründet heraus.

Stuttgart - Baden-Württemberg ist aus Sicht des Gesundheitsministeriums gut gegen mögliche Ebola-Fälle gerüstet. „Wir sind bestens gewappnet mit Ausnahme eines Rettungsfahrzeugs für Ebola-Kranke“, sagte ein Sprecher von Gesundheitsministerin Katrin Altpeter (SPD) am Montag in Stuttgart. Der Wagen mit Unterdruckanlage, der geräumiger ist als die üblichen, sei für 150 000 Euro bestellt und werde in fünf bis sechs Wochen geliefert.

Überdies seien genügend Schutzanzüge beim auf Ebola-Behandlung spezialisierten Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart und bei den Rettungsdiensten vorhanden. Alarmplanvorschriften seien an Gesundheitsämter und Krankenhäuser versandt worden. Ärzte erhielten Spezialinformationen. Ein Labor zum Nachweis des Virus im Landesgesundheitsamt sei rund um die Uhr einsatzfähig.

Zudem würden die im Land eintreffenden Flüchtlinge von geschulten Kräften auf Eboloa untersucht. Besonders belastete Gesundheitsämter erhielten Unterstützung von weniger belasteten. „Wir haben alles Menschenmögliche getan“, sagte der Sprecher. Die Ansteckung von Pflegern in Spanien und USA habe die Pläne im Land nicht verändert.

Wenn vor der Lieferung des neuen Fahrzeugs ein Fall der gefährlichen Krankheit auftrete, könne der Betroffene bei noch stabiler Gesundheit sich selbst einen Schutzanzug anziehen oder in einem mit Schutzfolien ausgekleideten regulären Fahrzeug transportiert werden. Die Folien sollen die Reinigung des Fahrzeugs erleichtern. Außerdem könne in den vier Stunden Vorbereitungszeit einer Behandlungsstation im Robert-Bosch-Krankenhaus ein Spezialfahrzeug aus Hessen oder Bayern besorgt werden. Die Klinik in Stuttgart hatte sich vor einigen Jahren in einem Wettbewerb für die Behandlung hochinfektiöser und lebensbedrohlicher Erkrankungen qualifiziert. Dort finden regelmäßig Übungen für den Ernstfall statt.

Ein Ebola-Verdacht in einem Nürtinger Krankenhaus, über den die „Bild“-Zeitung (Montag) berichtete, habe sich als unbegründet erwiesen. Der Mann, der im Ebola-Ausbreitungsland Guinea als Buschpilot gearbeitet hatte, litt in der vergangenen Woche unter Kopfweh und Erbrechen und wurde vom Nürtinger Krankenhaus behandelt. Dort ergab die Prüfung aber, dass die Inkubationszeit von der Infektion mit dem Krankheitserreger bis zum Ausbruch der Krankheit von maximal 21 Tagen weit überschritten war und es sich deshalb nicht um Ebola handeln konnte. Guinea gehört wie Sierra Leone und Liberia zu den drei am meisten von Ebola betroffenen Ländern.