Dominic Hirschbühl überprüft eine Elektroenzephalografie (EEG). Mit einem solchen Gerät wird die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen. Foto: Krokauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Der in Bad Wildbad aufgewachsene Physiker Dominic Hirschbühl betreibt in Genf Grundlagenforschung

Von Wolfgang Krokauer

Bad Wildbad. Wie ist das Universum entstanden? Mit keiner geringeren Frage beschäftigt sich der gebürtige Bad Wildbader Dominic Hirschbühl.

Seit Kurzem koordiniert der Wissenschaftler den Betrieb des größten Pixeldetektors an einem Ringbeschleuniger. Mit dieser Vorrichtung will eine Gruppe von 2000 Physikern herausfinden, wie die Materie im Innern aufgebaut ist und damit, wie das Universum entstand. Die Wissenschaftler arbeiten zu diesem Zweck am Europäischen Zentrum für Teilchenphysik (CERN) in Genf. Hirschbühl leitet eine Gruppe von 50 Physikern.

Im Ringbeschleuniger werden Protonen – das sind geladene Teilchen – auf nahezu 300 000 Kilometer pro Sekunde, also Lichtgeschwindigkeit, beschleunigt. Diese Teilchen stoßen mit anderen Teilchen zusammen. Mithilfe der Detektoren erforschen die Wissenschaftler, was während einer solchen Kollision passiert ist. "Wir haben dann im Ringbeschleuniger Zustände wie kurz nach dem Urknall", beschreibt Hirschbühl das Experiment. Er arbeitet an einem dieser Detektoren.

"Ich werde bis Ende 2011 am CERN bleiben und dort Grundlagenforschung betreiben", macht der 34-jährige Physiker deutlich, der auf dem Sommerberg in Bad Wildbad aufwuchs. Hirschbühl besuchte das damalige Progymnasium in Bad Wildbad und legte 1995 am Gymnasium in Neuenbürg sein Abitur ab. Den Zivildienst leistete Hirschbühl am Olgabad in Bad Wildbad. Dem Unternehmen ist er bis heute verbunden. Er programmiert die Verwaltungsprogramme und wartet die Medizingeräte in der Einrichtung.

Hirschbühl studierte an der Universität Karlsruhe Physik. Dort machte er seinen Doktortitel auf dem Gebiet der Teilchenphysik. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Experimentelle Kernphysik der Universität Karlsruhe.

Außerdem absolvierte Hirschbühl ein Fernstudium an der Universität Kaiserslautern in Medizinphysik. Im Januar 2009 wechselte Hirschbühl an die Universität Wuppertal und forschte als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich für Teilchenphysik. Diese Abteilung ist neben vielen anderen Instituten an den Forschungen in Genf beteiligt.