Im Oberen Enztal formiert sich der Widerstand gegen einen Nationalpark im Nordschwarzwald.
Bad Wildbad - Im Oberen Enztal formiert sich der Widerstand gegen einen Nationalpark im Nordschwarzwald. Erstmals offen gezeigt hat sich dieser aus Anlass der von der Landesregierung im Kulturzentrum Trinkhalle veranstalteten Fachtagung "Ist ein Nationalpark im Nordschwarzwald möglich?".
Ort des Protests war der Platz vor der Bad Wildbader St.-Bonifatius-Kirche.
Dazu kam ein Konvoi mit Forstfahrzeugen und -maschinen sowie mit Holztransportern vom Calmbacher Freibad-Parkplatz nach Wildbad, rollte bis zum Kreisverkehr am Meistern-Tunnel und wieder zurück. Aufgerufen zur Demonstration und zu der Kundgebung vor der katholischen Kirche und damit nahe der Tagungsstätte Trinkhalle hatten die "Interessengemeinschaften Unser Nordschwarzwald, Enzklösterle und Bad Wildbad". Voll belegt mit etwa 40 Forstfahrzeugen privater Unternehmer aus dem Oberen Enztal, dem Kreis Freudenstadt und dem Enzkreis war der Freibad-Parkplatz, wo sich der Fahrzeug-Konvoi unter polizeilicher Begleitung formierte und nach Wildbad begab.
Parallel dazu lief in Wildbad die friedliche Demonstration ab. Dazu hatten sich etwa 300 Menschen mit vielen mitgeführten Plakaten versammelt. Zu lesen war etwa "Wir lieben Skisport ohne Schranke, Nationalpark nein danke!", "Wald, wir leben davon!", "Zerstört nicht das Erbe unserer Vorfahren!", "Naturpark ja, Nationalpark nein!". In einem Statement wünschte sich Minister Alexander Bonde, dass sich die Nationalpark-Gegner aktiv in die Entscheidungsfindung einbringen mögen.
CDU-Landtagsabgeordneter Thomas Blenke zeigte Verständnis für die Argumente der Nationalpark-Gegner und bestärkte sie in ihrem Vorgehen. Keinen Rückschritt, sondern Fortschritte forderte Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU). Man dürfe es nicht zulassen, dass das Projekt Nationalpark ohne große Diskussionen wie eine Walze über die davon Betroffenen hinwegrolle.