In Massen strömten am Sonntag die Besucher auf den Sommerberg, wie bei der Bergstation zu erkennen ist. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommerberg: Hauptziel beim Besucheransturm ist der Baumwipfelpfad

Bad Wildbad. Es war kein ganz toller Hochsommertag am Sonntag – aber trocken. Man könnte von gutem Wanderwetter bei ordentlicher Sicht sprechen. Dies lockte die Menschen zuhauf auf den Sommerberg.

Schon an der Talstation der Bergbahn ist es augenscheinlich: Es bilden sich an der Kasse Schlangen. Die Wagen fahren nicht mehr nach Fahrplan, sondern stundenlang ständig auch zwischendurch im Schnellgang. Um die vier Minuten liegt die Fahrzeit.

Das Personal hat die Lage im Griff. Ein Mitarbeiter ruft die angehenden Fahrgäste aus der Warteschlange in den Vorraum: "Auch hier können Sie eine Fahrkarte erhalten." So bleiben die Wartezeiten kurz.

Die meisten Mitfahrer wollen auf den Baumwipfelpfad. Wer schon mehrfach hier war, registriert als angenehmen Service, dass jetzt an der Kasse auch mit EC- und Kreditkarte bezahlt werden kann. Besonders von Gruppen wurde früher bemängelt, dass diese Zahlart vor allem für Kombikarten für Bahn und Pfad nur am Eingang zum Baumwipfelpfad möglich ist.

Oben sind alle Parkplätze belegt. Am Kreisverkehr stauen sich deshalb in der Bahnhof- und Rennbachstraße zeitweise am Nachmittag die Fahrzeuge, weil der Blöcherweg für die Auffahrt nicht mehr freigegeben werden kann. Oben werfen die meisten einen Blick auf die Baustelle der Bergstation. Einzelne machen sich Gedanken, ob hier wohl Christo am Werk war. Denn so ein wenig vermittelt das Ankunftsgebäude gerade den Eindruck eines Werks des Verpackungskünstlers.

Manche stärken sich auf dem Weg von der Bergbahn Richtung Baumwipfelpfad gleich am neuen Kiosk mit den angebotenen "Baumstriezel" oder ein paar Meter weiter an der vom Schwarzwaldverein Wildbad beim Sommerfest bewirtschafteten Rodelhütte, um die Biertischgarnituren verteilt sind. Sie haben zusätzlich zu den ständigen Einkehrmöglichkeiten geöffnet. Die einzelnen Wanderer, die der Grünhütte zustreben, gehen zügig vorbei. Für die Baumwipfelpfad-Besucher geht es – soweit sie keine Kombikarte haben – an eine der beiden mit Hochdruck Tickets produzierenden Kassen am Königin-Emma-Weg.

Weiter geht es dann nach Passieren der automatischen Einlass-Kontrolle den bequemen Holzweg hinauf. "Sind das hundert Meter?", fragt der kleine Steppke schon nach wenigen Metern und schaut nach unten. Eine Besucherin, die öfter kommt, setzt ihm die in der Aufregung verlorene Mütze wieder auf den Kopf und erklärt, dass man 19 Meter unter sich habe. Ganz höflich sagt er: "Dankeschön". Um die Schilder, die den Kindern auf Augenhöhe den Wald und seine Tierwelt erklären, sind viele kleine Leser zu sehen – und Eltern, die beim Buchstabenaneinanderfügen helfen.

Stationen umlagert

Auch die verschiedenen Stationen mit Informationen für die Großen sind heute stark umlagert. Viele nehmen die an einigen Stellen angebotenen Aktivitäten der Seitenwege mit, die eine Portion Geschicklichkeit erfordern. Auf dem Turm konzentrieren sich die erwachsenen Besucher vor allem auf die Fernsicht. Wer gute Augen hat, kann tatsächlich den Stuttgarter Fernsehturm erkennen.

Viele Kinder und nicht wenige Erwachsene nehmen für den Weg nach unten die Rutsche. Vor allem der Nachwuchs möchte dies gleich ein paarmal erleben.

Es gibt auch die ein oder andere Träne, wenn nicht nochmals die zwei Euro fürs Rutschen rausgerückt werden, oder die große Schwester zwar darf, aber der kleine Junge halt nicht. Aus Sicherheitsgründen sind sechs Jahre als Mindestalter vorgegeben.

Eine kleine Entschädigung ist gelegentlich der Märchenweg, der gleich nach dem Turmausgang lockt. Dort ist es viel ruhiger, als auf dem gut frequentierten Turm, der aber einige Tausend Besucher an diesem Tag verkraftet.