Der neu geschaffene Hinterausgang der Wilhelmschule zur Turnhalle. Fotos: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Wilhelmschule: Brandschutz erfordert etliche Maßnahmen

Von Götz Bechtle

Bad Wildbad. Nur den schmalen, abgeschrankten steilen Weg den Berg hinauf können derzeit die Grundschüler der Wilhelmschule in Bad Wildbad ihre Schule erreichen. Der Grund: Seit dem Beginn der Sommerferien wird umgebaut. Brandschutzmaßnahmen für rund 1,2 Millionen Euro mit Abschottung der Flure sowie zwei Rettungstreppen vor den Apsiden auf der Talseite stehen an.

Derzeit ist der nördliche Teil des Gebäudes komplett gesperrt, die Unterrichtsräume der acht Klassen befinden sich auf drei Stockwerken im südlichen Gebäudeteil.

Der Zugang erfolgt ebenfalls abgeschrankt über die Pavillontüren. Der gesamte Schulhof ist eine Baustelle. Der frühere kleine Schulhof hinter dem Pavillonanbau sowie der Durchgang vom Hauptgebäude zum Pavillon ist jetzt der Bereich, wo sich die momentan 140 Schüler während der beiden großen Pausen aufhalten können.

Wie auf jeder Baustelle ist es staubig und laut. Eine Lehrerin beschwichtigt jedoch: "Ich habe die Bauarbeiter gebeten, heute Vormittag eine Stunde lang nicht zu bohren und zu hämmern, weil wir eine Klassenarbeit schreiben. Und es hat geklappt!"

Was meint Schulleiterin Waltraud Arrich dazu? "Es geht recht reibungslos, besser als wir befürchtet hatten!" Die Einschulung im Erdgeschoss war räumlich ziemlich eingeschränkt, gelang aber ganz gut. Die Zweit- bis Viertklässler begrüßten die Neulinge, denen es wichtig war, dass sie auch am ersten Schultag "Unterricht" hatten.

Inzwischen ist ein zweiter Zugang hinter der Wilhelmschule geschaffen worden, an einer der beiden Türen, die vom Treppenhaus in den Durchgang zum Friedhof führen. Damit können die Schüler zum Sportunterricht wie vor den Baumaßnahmen direkt und ohne zweimalige Überquerung der Bismarckstraße die Hermann-Saam-Sporthalle erreichen.

Dort, auf dem Turnplatz, so Rektorin Arrich, sollten auch die Schüler von ihren Eltern, die mit dem Auto kommen, abgeholt werden – was allerdings nicht so klappt, wie man an den wartenden Fahrzeugen in der Bismarckstraße zum Schulende selbst sehen kann.

Die Versorgung mit Lehrerstunden, so Arrich, sei gut. Es könnten neben den eigentlichen festgelegten Unterrichtsstunden auch Stützstunden erteilt werden. Die Kinder von Asylbewerbern nehmen am Klassenunterricht teil, erhalten jedoch zusätzlich 14 Stunden speziellen Deutschunterricht von Waltraud Arrich und Annika Hönig (Klasse 1b). Weiterhin gibt es eine Stunde für den Chor Wilhelmspatzen unter der Leitung von Marianne Hiebel (Klasse 3b). In Zusammenarbeit mit der Jugendmusikschule gibt es zusätzlich eine Blockflötengruppe aus den dritten und vierten Klassen unter der Leitung von Martin Koch.

Vom Sprachheilzentrum Calw ist Caroline Wild für zwei Stunden zur Sprachförderung an der Wilhelmschule, außerdem wird dienstagnachmittags kroatischer Sprachunterricht erteilt.

Während der Sommerferien erfolgte der erste Bauabschnitt, bei dem vor allem die Dächer der seitlichen Anbauten verändert wurden, um dort auf einer Betondecke die Fluchttreppen aufbauen zu können. Außerdem wurden die Brandschutzwände und -türen in den einzelnen Stockwerken eingebaut. Im derzeit laufenden zweiten Bauabschnitt im Nordteil des Schulgebäudes wurden die Treppe zum Dachboden verlegt, die Notausgänge zu den Fluchttreppen geschaffen sowie ein Teil der betroffenen Räume wieder renoviert. Allerdings, so Marion Liebig vom Stadtbauamt, sei man etwas im Verzug, was damit zusammenhänge, dass man in und hinter den zu öffnenden Wänden anderes vorfinde als angedacht, und dies natürlich zuerst in Ordnung gebracht werden müsse.

Während oder nach den Herbstferien, also voraussichtlich im November, soll dann der gesamte Schulbetrieb in den nördlichen Teil der Wilhelmschule verlegt werden, um den südlichen Teil entsprechend zu sanieren. Schließlich, im kommenden Frühjahr, steht dann der gesamte Eingangsbereich im Erdgeschoss zur Erneuerung an.

Nicht nur die Verantwortlichen und Zuständigen im Baubereich hoffen, dass die Maßnahmen, wie auf der Baustellentafel angekündigt, bis Mai 2016 abgeschlossen sind. Auch die Lehrkräfte der Wilhelmschule wünschen sich dies, um dann wieder normalen Unterricht halten zu können.