Teil des Modells eines Rhein-Floßes im Heimat- und Flößermuseum Calmbach. Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder-Bote

Museum: Kurzführung und Spaziergang auf den Spuren der Flößerei

Bad Wildbad. Anlässlich des Internationalen Museumstages am kommenden Sonntag, 22. Mai, laden das Heimat- und Flößermuseum sowie die Flößergilde Calmbach zu einer Kurzführung im Museum und einem anschließendem gemeinsamen Spaziergang auf den Spuren der Flößerei in Calmbach ein.

Einst sieben Sägemühlen

Dabei werden die heute noch sichtbaren Zeichen dieser einst den Ort stark prägenden Tradition erkundet.

"Wussten Sie schon, dass Mitte des 19. Jahrhunderts zwei Drittel der arbeitenden Bevölkerung in Calmbach in der Flößerei oder dem Holzgewerbe tätig waren?", heißt es in der Ankündigung. Daran erkennt man, wie prägend der Rohstoff Holz für den Ort war. "Ist Ihnen bekannt, dass es zu jener Zeit gleich sieben Sägemühlen gab?" Der Geruch von Holz lag wohl über allen Gassen. "Sagt Ihnen der Begriff ›Hinterezfürsack‹ etwas?" Es handelte sich um ein wichtiges Utensil der Flößer.

Neben zahlreichen Flößern, Holzhauern und Holzfuhrleuten gab es wenige wohlhabende Herren, die in größeren Häusern lebten, sich prächtiger kleideten und als Wohltäter auftraten. Lange war Calmbach einer der zentralen Orte der Enztalflößerei, bis Anfang des 20. Jahrhunderts dieses Gewerbe eingestellt wurde. Aber erst 1972 verschwand die mitten im Ort gelegene Dorfsägemühle endgültig. Ein großes Sägewerk gibt es im Ort heute noch.

Als Auftakt des Spazierganges wird um 14.30 Uhr eine Kurzführung im Museum angeboten, die Einblicke in die Geschichte der Flößerei gibt und den harten sowie gefährlichen Beruf vorstellt. Der Spaziergang durch Calmbach beginnt um 15 Uhr am Museumsgebäude, Bergstraße 1. Er führt an verschiedenen Stationen vorbei und endet am Platz der Flößergilde in der Nähe des Freibades. Hier erwartet die Besucher eine besondere Attraktion – die Vorführung des Wiedendrehens, bei dem gerne auch selbst Hand angelegt werden kann.

Den Spaziergang bieten Stefan Bengs, Vorstandsmitglied der Flößergilde, und Marina Lahmann, bei der Stadt Bad Wildbad zuständig fürs Museum, gemeinsam an.

Die Besucher erwartet eine Mischung aus Fakten und Zahlen, die Erinnerung an die bisher allerletzte Fahrt eines Floßes auf der Kleinen Enz im Jahre 1992 und literarische Kostproben zum Thema Flößerei.

Alle Angebote dieses Nachmittags – der Museumsbesuch, die Kurzführung im Museum, der Spaziergang, das Wiedendrehen – sind anlässlich des Internationalen Museumstages kostenlos.