Die "Uhlandshöhe" in Bad Wildbad. Foto: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

Asylbewerber: Rund 30 Personen werden voraussichtlich im Laufe der zweiten Jahreshälfte verlegt

Derzeit sind 45 Personen im Rahmen der vorläufigen Unterbringung in der Gemeinschaftsunterkunft "Uhlandshöhe" in Bad Wildbad untergebracht. Das teilte das Landratsamt Calw auf Anfrage unserer Zeitung mit.

Bad Wildbad. Vor dem Hintergrund der geplanten Schließung der Einrichtung würden – abhängig von der weiteren Entwicklung der Zugangszahlen – voraussichtlich rund 30 von ihnen im Laufe der zweiten Jahreshälfte in die Gemeinschaftsunterkunft Mönch’s Lamm nach Schömberg verlegt.

"Da der Aufenthalt in einer Gemeinschaftsunterkunft mit Erteilung eines Aufnahmetitels oder 24 Monate nach der Aufnahme durch die Untere Aufnahmebehörde endet, werden bis zur Schließung der ›Uhlandshöhe‹ nach derzeitigem Stand zwölf der verbleibenden Bewohner im Rahmen der Anschlussunterbringung in Unterkünften der Kommunen oder eigenen Unterkünften untergebracht sein", so die Pressestelle des Landratsamts weiter.

Die übrigen Personen würden – wiederum abhängig von der weiteren Entwicklung – ebenfalls im genannten Zeitraum entsprechend der dann freien Kapazitäten "auf unsere anderen Unterkünfte verteilt".

Bebauungsplan aufgestellt

Gegenüber der ehemaligen Gaststätte und derzeitigen Asylbewerberunterkunft "Uhlandshöhe" wurde zwischen dem Langwiesenweg und der Großen Enz bereits im vorigen Jahr gebaggert, gegraben und planiert. Wie berichtet, dient die Straße einer Teilerschließung nach dem Bebauungsplan mit dem Namen "Langwiesen (Uhlandshöhe)" Bauplätzen für die Erstellung von Wohnhäusern. Weil erste Grundstücke zum Verkauf anstanden, wurde seinerzeit mit dem Bau von Leitungen und der Zufahrt bereits begonnen.

Nachdem der Landkreis Calw 2012 die einstige Wirtschaft samt umgebendem Grundstück erworben hatte, wurde im Benehmen mit dem Käufer ein Bebauungsplan für und um das Areal aufgestellt. Der Stadt wurde von der Kreisbehörde zugesagt, dass das Gebäude nur bis 2019 für die Unterbringung von Asylbewerbern genutzt wird. Anschließend soll der Abbruch erfolgen und der Bauleitplan dort umgesetzt werden.

Zuerst hielt sich, so Bürgermeister Klaus Mack 2012, die Begeisterung der Kurstadt in Grenzen, als sich der Landkreis an den Kauf des Hauses für den 2013 umgesetzten Zweck machte. Aber daran war damals rechtlich nicht zu rütteln. Die Verhandlungen über eine Nutzung des Gebiets nach Beendigung der Unterbringung von 60 Asylbewerbern habe für die Stadt langfristig eine gute Lösung ergeben, erklärte Mack seinerzeit.

Einst besonders betroffen

Der Strom der Flüchtlinge, der im Kreis Calw ankommt, ist nahezu versiegt. Das Landratsamt zieht daraus die Konsequenzen – und wird die ersten Unterkünfte wieder schließen (wir berichteten).

In Spitzenzeiten, Anfang des vergangenen Jahres, bot der Kreis insgesamt 2300 Hilfe und Schutz suchenden Menschen eine Unterkunft. Anfang März waren von den 1265 Plätzen in den oft eilends errichteten Flüchtlingsheimen nur noch 881 belegt.

Besonders betroffen war anfangs die Kurstadt im Oberen Enztal, wo man in einer ehemaligen Turnhalle eine Art Kreiserstaufnahmestelle errichtet hatte. 250 Asylbewerber fanden hier Unterschlupf. Im "Windhof", einem ehemaligen Hotel, kamen weitere 120 Menschen unter, in der "Uhlandshöhe" nochmals 90.

Mittlerweile wurde die Turnhalle wie auch der "Windhof" geschlossen – und auch die "Uhlandshöhe" hat für den Kreis als Flüchtlingsunterkunft bald ausgedient. Sozialdezernent des Kreises, Norbert Weiser, bestätigte Anfang März auf Nachfrage unserer Zeitung entsprechende Pläne des Kreises "aus wirtschaftlichen Gründen". Schon relativ früh habe man sich Gedanken über die Nutzung des 1,4 Hektar großen Areals gemacht, das der Kreis "relativ günstig" erworben hatte. Wenn die letzten Flüchtlinge ausgezogen sind, soll das Gebäude abgerissen und das Areal, in sechs bis acht Bauplätze umgewandelt, vermarktet werden.