Freie Fahrt in die zweite Partynacht beim Polterplatz-Open-Air ist zum Abschluss gegen Mitternacht mit der "Grünen Welle" angesagt. Foto: Veranstalter

26. Auflage des Festivals vom 23. bis 25. Juni bei Christophshof. Treffpunkt für Rockszene.

Bad Wildbad - Vom 23. bis 25. Juni wird das vom Förderkreis Jugendhaus Bad Wildbad veranstaltete Polterplatz-Open-Air im Oberen Enztal wieder zum Treffpunkt zahlreicher Fans der Rockszene.

Bereits am Donnerstag, 22. Juni, werden auf der großen Wiese beim Christophshof die ersten Camper ihre Zelte aufschlagen, um das Festivalwochenende gemeinsam mit Freunden und Gleichgesinnten durchzufeiern.

Auch in der 26. Auflage seit Bestehen kann das legendäre "Umsonst-und-draußen-Festival" im Nordschwarzwald wieder mit einigen hochkarätigen Bands aus der Rock-, Funk-, Ska- und Alternative-Szene aufwarten.

Als erste von insgesamt neun Bands spielen "Madeira Cake" aus Holzgerlingen am Freitag, 23. Juni, ab 19 Uhr tanzbaren Alternative Rock und Crossover. Die ausschließlich selbst geschriebenen Songs des Quintetts bestehen aus treibenden Rhythmen und fetten Gitarrenbrettern, die von gelegentlichen verzerrten Blues Harp und Saxofon-Einlagen ergänzt und durch funky Bass-Slapping aufgelockert werden. Die beiden Gitarren zerren dabei um die Wette mit den Reibeisen-Vocals.

Seit 2015 gibt es die Formation "Everything In Boxes" aus Bad Wildbad, die anschließend zu hören sein wird. Was die Brüder Julius (Gitarre/Gesang) und Philipp Straub (Drums) zusammen mit Bandkumpel Vincent Mielke (Bass) abliefern, kann man zwar nicht wirklich in eine Genre-Schublade stecken, zu vielschichtig ist der Aufbau ihrer Songs, doch wenn man an die amerikanische Band "The Gaslight Anthem" denkt, dann hat man ungefähr die Richtung: Rock mit einem Schuss Punk und mächtig Druck von hinten.

Bereits zum zweiten Mal steht "Royal Tea Club" beim Polterplatz auf der Bühne. Die fünf Jungs aus Mühlacker mischen ihren rockigen Sound gekonnt mit elektronischen Melodien und Samples. Ihre professionelle Live-Performance um Frontman Simon Weidicke, verspricht geballte Power, die das Publikum mitreißt.

Selbst komponierte Stücke

Auch "Yakuzi" sind keine Unbekannten im Oberen Enztal. Wieder einmal gehören die sechs Pforzheimer Musiker mit ihrem Trompetenpunk zu den Top Acts des zweitägigen Festivals. Trotz einer etwas härteren Gangart lässt es sich "Yakuzi" nicht nehmen, eine gehörige Portion positive Energie in ihre erfrischenden, selbst komponierten Stücke zu packen, die nicht zuletzt von der rotzigen Stimme des Sängers und den eingängigen und fetzigen Bläserlinien leben.

Den Auftakt am Festivalsamstag macht ab 18 Uhr die "Sommelädr Kapell". Ihre Wurzeln haben die fünf Musiker in Sommenhardt, einem Ortsteil von Bad Teinach, und im schwäbischen Dialekt, in dem auch ihre tiefgründigen Songtexte gefasst sind. Musikalisch beheimatet sind sie ganz klar im Rock, aber auch Rhythm’n’Blues, Hard ’n’ Heavy, angehauchtes Punk, Hip-Hop und Reggae sind in ihren Stücken zu finden.

Ihre Abschiedsvorstellung geben anschließend "Die gespreizten Beine", die – wie der Name schon sagt – mit ihrer Musik den Spagat zwischen den verschiedensten Stilrichtungen schaffen.

Melodischer Skapunk und Reggae, krachende Gitarren, kesse Texte und tönende Bläser sorgen für tanzbare Beats und eine mitreißende Show. Die Straubenhardter Band wird sich nach ihrem Auftritt jedoch auflösen.

Ab 20.40 Uhr ist die Calwer Formation "rolldogx" zu hören, die im Crossover/Nu-Metal anzusiedeln ist. Die Musiker experimentieren aber auch mit neuen Elementen, nicht zuletzt um sich weiterzuentwickeln. Elektronische Klänge verschmelzen mit gnadenlosen Gitarren, fetten Beats und einem ausdrucksstarken Gesang zu einer beeindruckenden Live-Performance.

"The Vagrants" waren bereits beim Polterplatz-Warmup Anfang Mai im Jugendhaus zu Gast. Die Bandgründer Steve und Renate Iorio sind weit gereist und wurden in den 24 Jahren ihres Zusammenspiels durch die unterschiedlichsten Besetzungen geformt, ohne dabei ihre Wurzeln im Rock’n’Roll aus den Augen zu verlieren. Die von Steve geschriebenen Songs, die mal ernst, mal hysterisch, aber immer voll urwüchsiger Kraft daherkommen, werden mit einer Intensität zelebriert, die mitunter einem Erdbeben gleicht.

Freie Fahrt in die zweite Partynacht ist zum Abschluss gegen Mitternacht mit der "Grünen Welle" angesagt. Mit ihrer einzigartigen Stilmischung aus Hip-Hop, Ska, Reggae und Punk lässt sich die siebenköpfige Truppe so leicht in keine Schublade stecken. "Skagga" ist das selbstkreierte Motto, das sich die Band auf die Fahnen geschrieben hat und live von Anfang bis Ende ohne Unterbrechung für gute Laune sorgt.

Für alle – nach so vielen heißen Rhythmen – aufgeheizten Fans steht an beiden Tagen die zweite Hütte für ein Abtanzen mit DJ Knattertoni und DJ Strobo oder der Platz unterm Sternenzelt für eine eher gemütliche Runde am Lagerfeuer offen.

Für Bewirtung ist an beiden Tagen gesorgt und für die Besucher wird ein Zubringerdienst vom Bahnhof Wildbad auf das Festivalgelände eingerichtet. Von 18 Uhr bis 21 Uhr fährt der Shuttle zu jeder halben Stunde und dann wieder ab 1 Uhr bis 4 Uhr zurück.

Weitere Informationen: www.polterplatz.de