Der Verwaltungs-, Sozial- und Tourismusausschuss des Bad Wildbader Gemeinderates besichtigte die Wildbader Wilhelmschule. Foto: Schwarzwälder-Bote

Brandschutz kostet 1,7 Millionen Euro / Aufwendige Planung / Verkehrsverbot wird nicht immer beachtet

Von Heinz Ziegelbauer

Bad Wildbad. "Die Wilhelmschule hat sich weiterentwickelt", hat Bürgermeister Klaus Mack bei einer Besichtigung des Verwaltungs-, Sozial- und Tourismusausschusses im Schulhaus festgestellt.

Womit er die Zeit seit der Verlegung der Hauptschule nach Calmbach meinte. Damit wurde die Nutzung durch die Volkshochschule und den Familientreff "Karussell" möglich. Zudem ist dort seit Dezember 2014 die städtische Jugendmusikschule etabliert. Damit sei das angestrebte Ziel erreicht worden, die Wilhelmschule auch weiterhin mit Leben zu erfüllen.

Zweck des Besuches des Ausschusses in Begleitung von Rektorin Waltraud Arrich war die Information vor Ort über die in diesem Jahr anstehenden baulichen Brandschutzmaßnahmen. Zudem ging es um die Besichtigung der vor wenigen Monaten abgeschlossenen Renovierung der Räume für die Jugendmusikschule, die vom alten Feuerwehrhaus an der Wilhelmstraße in die oberen Geschosse der Wilhelmschule umgezogen ist.

Wie Martin Koch, Leiter der Jugendmusikschule, sagte, finde man dort jetzt ideale Unterrichträume vor. Er führte die Ausschussmitglieder durch den renovierten Bereich und erläuterte die Nutzung der insgesamt sieben Räume. Dabei bezeichnete er den ehemaligen Musiksaal als den repräsentativsten Raum, in dem er sich Schülervorspiele oder Theateraufführungen vorstellen könnte. Nachdem der Raum auch von der Stadtkapelle mitbenützt wird, zeigte sich Koch von einer praktischen Mitarbeit von Musikern beim Herrichten des Raumes für solche Zwecke überzeugt. Die Gesamtkosten für den Ballettsaal, der schon in den Jahren 2012 und 2013 entstanden ist, sowie für die Renovierung der Räume für die Jugendmusikschule beliefen sich auf rund 82 500 Euro.

Im Treppenhaus erläuterte Stadtbaumeister Peter Jung-Teltschik die für eine Verbesserung des Brandschutzes notwendigen Maßnahmen, deren Kosten bei einem Zuschuss aus dem Ausgleichstock für finanzschwache Kommunen von 750 000 Euro mit 1,7 Millionen Euro veranschlagt sind. Er beschrieb die damit zusammenhängende aufwendige und diffizile Planung mit dem Ziel, mit der Treppe nicht nur einen, sondern mehrere Rettungswege zu haben. Und zwar mit der Bildung von Brandabschnitten und mit der Installation von außen liegenden Rettungstreppen im Bereich der beidseitigen Apsiden des denkmalgeschützten Schulhauses. Die großen Flure werden beidseitig der Treppenanlage für Brandfälle mit automatisch schließenden Türelementen ausgestattet. Dazu kommen noch weitere Brandschutzmaßnahmen im Gebäude. Ein eventueller Brand wird künftig über eine Alarmanlage direkt der Feuerwehr-Leitstelle übermittelt.

FantastischeBausubstanz

"Ich bin von dieser Schule begeistert, es ist eine fantastische Bausubstanz", so der Bad Wildbader Stadtbaumeister. "Das Leben in diesem Haus braucht eine maximale Sicherheit", betonte Jung-Teltschik. "Sechs Wochen reichen für alle Maßnahmen nicht aus", erläuterte er den Bauzeitenplan. Man werde sich allerdings bemühen, die lärmintensivsten Baumaßnahmen in den Sommerferien 2015 abzuwickeln.

Für die Einrichtung einer Mensa in der Wilhelmschule im Jahr 2016 sind 30 000 Euro vorgesehen. Die Kosten für Toilettensanierungen im Jahr 2017 sind mit 40 000 Euro veranschlagt.

Michaela Krauß nahm die Gelegenheit wahr, den Mitgliedern des Ausschusses die für die Kernzeiten- und Nachmittagsbetreuung der Grundschulkinder in der ehemaligen Hausmeisterwohnung eingerichteten und ansprechend gestalteten fünf Räume vorzustellen. Die Gesamtkosten dafür beliefen sich auf rund 31 500 Euro.

Rektorin Waldtraud Arrich zeigte sich besorgt über die Missachtung des Verkehrsverbots für Autos auf dem Schulhof montags bis freitags in der Zeit von 7 bis 17 Uhr. Die Schulleiterin appellierte vor dem Hintergrund eines Beschlusses der Schulkonferenz auch an die Eltern, diese Regelung im Interesse der Sicherheit ihrer Kinder zu beachten. Gelegentlich werde das Verkehrsverbot vom städtischen Vollzugsdienst überwacht, wobei die Autofahrer beziehungsweise die Besitzer dort geparkter Fahrzeuge mit Knöllchen rechnen müssen, so Arrich.