Informationen zur geplanten Ludwig-Uhland-Residenz vermittelte Susanne Maier-Koltschak (rechts), Regionaldirektorin der Evangelischen Heimstiftung. Auf dem Bild ist sie mit dem Fördervereins-Vorsitzenden Oliver Stephan und Hausdirektorin Helene Zipf zu sehen. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Pflege: Vorstellung der neuen Residenz

Eigentlich wollte man mit dem Abriss und dem Neubau der geplanten Ludwig-Uhland-Residenz bereits vor fast zwei Jahren beginnen.

Bad Wildbad. Dass dies bisher noch nicht geschehen ist und die Baumaßnahme sich verändert hat, erklärte Regionaldirektorin Susanne Maier-Koltschak von der Evangelischen Heimstiftung (EHS) vor der Hauptversammlung des Fördervereins Ludwig-Uhland-Stift Bad Wildbad.

Inzwischen, so Maier-Koltschak, hätten sich nicht nur viele gesetzliche Veränderungen ergeben, sondern auch der Kostenfaktor habe sich erheblich verändert. Bei der Ausschreibung von 2013 hätten die Kosten 14,8 Millionen Euro betragen und seien damit um 4,4 Millionen Euro über den geplanten Kosten gelegen.

Ausschlaggebend hierfür waren die schwierige und kostspielige Baustelleneinrichtung, die Umplanungen wegen Einsprüchen, die ungünstige Konjunktur für den Bauherren und der durch die Hanglage und Hangsicherung notwendige Mehraufwand.

Aus diesem Grund habe man bei der EHS, auch entsprechend dem neuen Teilhabegesetz, das Modell "WohnenPlus" entwickelt, sozusagen als ambulante Antwort auf das Seniorenwohnen der Zukunft. WohnenPlus (WP) wendet sich an einen Kundenkreis, der eine Unterstützung jenseits des klassischen betreuten Wohnens und einem Pflegebedarf mit einem Pflegegrad habe. WP biete eine hohe Versorgungssicherheit bei größtmöglicher Selbstbestimmung in einem offenen Haus. Außerdem sei WP eine ideale Ergänzung des bestehenden Angebots.

Gebäude wird barrierefrei sein

Dies trifft durchaus für das Obere Enztal zu, denn neben dem König-Karl-Stift mit stationärer Pflege und betreutem Wohnen und dem Ausweichquartier in der früheren Bätznerklinik gibt es keine weiteren Angebote in punkto Seniorenwohnen.

Das geplante barrierefreie Nachfolgegebäude zum Ludwig-Uhland-Stift, neuer Name Ludwig-Uhland-Residenz, hat neben der untersten Ebene (Eingang, Verwaltung, Lager, Sozialräume, Stützpunkt Mobiler Dienst) auf Ebene eins die Tagespflege mit 15 Plätzen von Montag bis Sonntag, auf Ebene zwei die Wohngemeinschaft mit zwölf Plätzen, und auf den Ebenen drei und vier je zwölf Zwei-Zimmer-Wohnungen für das Betreute Wohnen (zwei mal zwölf Plätze). In der Wohngemeinschaft gibt es eigene Zimmer (mit Balkon oder Terrasse) für zwölf Personen, sowie Gemeinschaftsflächen. Die Zwei-Zimmer-Wohnungen des betreuten Wohnens können gemietet werden und haben Hausnotruf und die Leistung der Sozialen Betreuung, die über die Grundpauschale finanziert werden.

Mit dem Abriss des derzeit noch bestehenden ehemaligen Ludwig-Uhland-Stifts soll je nach Wetterlage im Januar 2017 begonnen werden. Der Baubeginn des modernen Flachdachgebäudes mit fünf Vollgeschossen ist für April 2017 geplant, die Fertigstellung soll im Juli/August 2018 sein. Mit der Eröffnung rechnet man im September/Oktober 2018.

Nach der Vorstellung durch Susanne Maier-Koltschak gab es zahlreiche Fragen der rund 40 interessierten Teilnehmer. Dabei wurde unter anderem festgestellt, dass es in der Ludwig-Uhland-Residenz keine Pflegeplätze im herkömmlichen Sinne gebe.