Die Wildbader Kantorei bot im Passionsgottesdienst, in dessen Mittelpunkt Rheinbergs Komposition "Stabat mater" stand, ein eindrucksvolles Werk zur Passion. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Wildbader Kantorei gestaltet beeindruckende Musik zur Passion / Rheinberg-Komposition im Mittelpunkt

Von Götz Bechtle

Bad Wildbad. In der evangelischen Kirchengemeinde Wildbad wurde mit der Aufführung der Musik zur Passion in einem gottesdienstähnlichen Rahmen am Karfreitagabend an den Tod Jesu Christi am Kreuz erinnert, wobei das erlöschende Tageslicht im nur wenig beleuchteten Kirchenschiff bereits einen stimmungsentsprechenden Rahmen zum Kreuzestod Christi bildete. Die Kantorei sowie ein Musikensemble gestalteten unter der Leitung von Kirchenmusikerin Susanne Fuierer ein eindrucksvolles Gedenken an Leiden und Tod Christi.

Im Mittelpunkt stand dabei das "Stabat Mater" in g-moll, das der Komponist Josef Gabriel Rheinberger 1884 zur Aufführung brachte. Bereits vor ihm hatten viele Komponisten das aus dem 13. Jahrhundert stammende mittelalterliche Gedicht "Stabat mater dolorosa" ("Es stand die Mutter schmerzerfüllt") vertont, das die Mutter Jesu in ihrem Schmerz um den Gekreuzigten besingt.

Die Wildbader Kantorei sang dieses nicht einfache Werk in lateinischer Sprache. Erfreulicherweise war im Programm der deutsche Text ausgedruckt, so dass der Inhalt, die Trauer und Verzweiflung auf Golgatha, für jedermann verständlich und intensiv zu empfinden war. Instrumental begleitet wurde die Kantorei von einem Streicher-Ensemble sowie der Orgel.

Eingeleitet wurde die Passionsmusik mit dem kraftvollen Präludium c-moll von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie der Hymne "Am Todestag des Erlösers" von Friedrich Silcher. Nach der Lesung von Lukas 23, Verse 32-47 durch Pfarrer Gottfried Löffler erklang Max Gregers Choralvorspiel zu "O Lamm Gottes unschuldig", Antonin Dvoraks "Cavatine" für Streicher und Conrad Kochers Motette "Sieh, das ist Gottes Lamm".

Eine weitere Orgelkomposition von Rheinberger, "Klage", aus den zwölf Charakterstücken, sowie das gemeinsam gesungene Passionslied "O Haupt voll Blut und Wunden", Gebet, Vaterunser und Segen sowie die Choralkantate "Christe, du Lamm Gottes" von Mendelssohn Bartholdy beschlossen die eindrucksvolle Passionsmusik, die in Stille besinnlich ausklang.