Tobias Benz aus Sprollenhaus mit seinem Compoundbogen vor der Ehrentafel, welche die Dorfgemeinschaft für ihn an der Straße zum Kaltenbronn aufgestellt hat. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Sportler des Jahres ist 16 Jahre alt und kommt aus Sprollenhaus / Paukenschlag bei Hallensaison-Beginn / Rekorde aufgestellt

Von Götz Bechtle

Bad Wildbad-Sprollenhaus. Der Sportler des Jahres aus dem Kreis Calw kommt aus dem Bad Wildbader Stadtteil Sprollenhaus. Der 16 Jahre alte Tobias Benz, Bogenschütze, wurde kürzlich mit 21 Prozent aller abgegebenen Stimmen im Rahmen der Sportlerwahl, die vom Schwarzwälder Boten und der Sparkasse Pforzheim Calw gemeinsam durchgeführt wurde, ausgezeichnet.

Tobias Benz ist 16 Jahre alt und besucht derzeit noch die zehnte Klasse des Enztal-Gymnasiums. Das Bogenschießen hat er vor fünf Jahren beim SSV Calmbach unter der Anleitung von Dieter Mehret mit dem sogenannten Blankbogen Recurve begonnen, wobei sich bereits damals sein Talent zeigte.

Auf Anhieb erzielte er bei seiner ersten Kreismeisterschaft in der Halle im Jahr 2012 den ersten Platz in der Schülerklasse A, obwohl er im Gegensatz zu seinen Konkurrenten ohne Visiereinrichtung schoss. Bei den folgenden Bezirksmeisterschaften qualifizierte er sich für die Württembergischen Meisterschaften, die allerdings wegen eines Unwetters ausfielen.

Beim Feldbogenschießen wurde er 2013 Bezirksmeister in der Jugendklasse Blankbogen. Danach trainierte er nicht nur in Calmbach, sondern zusätzlich auch beim BSC Schömberg unter der Leitung von Trainer Ralf Stoll.

Während Tobias Benz im Jahr 2014 weiterhin beim Feldbogenschießen den Blankbogen benutzte, stellte er sich in der Freiluftsaison auf den Compoundbogen um. Dies trug Früchte, denn im gleichen Jahr erreichte er mit diesem Bogen jeweils den zweiten Platz bei der Kreis- und der Bezirksmeisterschaft. Außerdem siegte er mit dem Blankbogen als Bezirks- und Landesmeister. Bei der Deutschen Meisterschaft Feldbogen erreichte er nach zweitägigem Wettkampf einen 14. Platz.

Mit einem Paukenschlag begann die Hallensaison in diesem Jahr: Auf einem rekordberechtigten Turnier erzielte Tobias Benz für den BSC Schömberg mit dem Compoundbogen einen neuen Deutschen Rekord über 25 Meter. Außerdem wurde er Kreis- sowie Bezirksmeister und schaffte mit dem Team des BSC Schömberg den Aufstieg von der Landesliga in die Württemberg-Liga Compound. Mit dem höchsten Ergebnis aller Compoundschützen wurde er Württembergischer Meister mit einem neuen Rekord auf 18 Meter, und bei der Deutschen Meisterschaft erreichte er als bester Württemberger Compound-Jugendschütze den siebten Platz.

Bei den Wettkämpfen im Freien errang er im Feldbogenschießen für den SSV Calmbach den Bezirks- und den Vizelandesmeistertitel. Nach dem neuen württembergischen Rekord im Compoundbogenschießen freut sich nun der sympathische junge Bogenschütze aus Sprollenhaus auf die deutsche Bogenschießmeisterschaft, die am 22./23. August in Raubling bei Rosenheim stattfindet.

Für den Laien ein paar Erklärungen: Der Recurve-Bogen gleicht dem allgemein bekannten Blankbogen, hat jedoch gegengebogene Enden, sogenannte Wurfarme, und ist teils auch mit einer Visiereinrichtung sowie Stabilisatoren versehen. Ganz anders ist der Compoundbogen, der aus Stahlrohr besteht. Dieser hat an den Bogenenden drehbare Räder, auf denen die Sehne aufgerollt ist. Durch diese Anordnung benötigt der Schütze im Vollauszug des Bogens weniger Kraft und kann somit den Bogen ruhiger halten.

Das Feldbogenschießen ist das eigentliche Nonplusultra für die Schützen, denn dabei bewegen sich die Schützen an 24 Stationen. Auch im hügeligen Gelände und im Wald, mit jeweils unterschiedlichen Schussentfernungen, Lichtverhältnissen und Hangneigungen.

Zudem ist nur bei der Hälfte der Zielscheiben die Entfernung bekannt, bei den anderen muss der Schütze die Entfernung selbst schätzen und sich darauf einstellen.