Religion: Posaunenchor feiert 60-jähriges Bestehen

"Posaunenchor Aichelberg 1957 – 2017" stand groß über dem Altar der Aichelberger Dorfkirche anlässlich der Feierstunde des Posaunenchors Aichelberg.

Bad Wildbad-Aichelberg. Mit der "Festival Intrade" eröffneten die Bläser aus Aichelberg und Sprollenhaus diese Feierstunde. Zur Erklärung: Seit fast vier Jahren musizieren die Posaunenchöre der beiden Bad Wildbader Stadtteile gemeinsam.

Pfarrer Gerhard Schäberle-Koenigs, der sowohl die Instrumentalisten als auch die Besucher der Feierstunde begrüßte, wies darauf hin, dass Musik nicht nur aufmerksam mache. In Aichelberg werde mit dem Posaunenchor ein beneidenswertes Stück Kultur gelebt, ein gemeinschaftliches Leben zur Ehre Gottes.

Hatte 1957 Pfarrer Georg Kling den Posaunenchor ins Leben gerufen und zuerst angeleitet, so übernahm 1961 Reinhold Nonnenmann bis 1996 die nicht einfache Aufgabe der Leitung des Posaunenchors. Reinhold Nonnenmann, hochbetagt, nahm mit seinr Ehefrau an dieser Feierstunde teil.

Die musikalische Zusammenstellung des Programms hatten die beiden Chorleiter Ewald Haag und Martin Nonnenmann übernommen, das mit dem Motto des Abends "Allein Gott in der Höh‘ sei Ehr" instrumental und vokal fortgesetzt wurde.

Gemeinsame Erlebnisse

Von Hans-Joachim Eißler, dem Referenten für musisch-kulturelle Bildung im Evangelischen Landesjugendpfarramt in Württemberg, stammt das Bläserstück "Tröste deine Menschen" und das Lied "Ein neues Herz", wodurch die Aufmerksamkeit der Besucher der Posaunenfeier auf die Jahreslosung 2017 gelenkt wurde.

Vor dem Popsong "You raise me up" las Markus Schleeh den Text von "Du ermutigst mich" vor, dem anschließend die bekannte Melodie instrumental folgte. Nach der Lesung durch Thomas Bäuerle und dem rhythmisch betonten "Ich lobe meinen Gott" überraschte Martin Nonnenmann mit dem vor einem halben Jahrhundert von der Schlagersängerin Alexandra gesungenen Lied "Zigeunerjunge", das er textlich umgedichtet hatte: "Ein Bläserjunge wurde geboren." Es war ein Text über die gemeinsamen Erlebnisse im Posaunenchor, das er selbst am Keyboard begleitete.

Die Zuhörer spendeten viel Applaus. Mit zwei Powerpointpräsentationen erzählte Nonnenmann zwischen den musikalischen Darbietungen in einem Rückblick die Geschichte des Posaunenchors Aichelberg und die zahlreichen Unternehmungen.

Gebet aus Märchenoper

Die Stücke "Nun danket alle Gott" und "Lena’s Song" leiteten über zu der dreisätzigen, recht schwierigen Komposition "Klezmoresque", die Anklänge an jüdische Klezmermusik aufwies – sehr gut dargeboten von den Mitwirkenden des Posaunenchors.

Den Dank an alle Mitwirkenden übermittelte Gerhard Schäberle-Koenigs, der die Posaunenspieler und alle Besucher der Feierstunde segnete.

Mit dem "Abendgebet" aus der Märchenoper "Hänsel und Gretel" schloss die Jubiläums-Feierstunde, die den Besuchern gefiel.