Marcel Baluta und Natalie Dovbysch begeisterten die Zuhörer bei ihrem Konzert. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Marcel Baluta und Natalie Dovbysch demonstrieren Musizierfreude

Von Eckehard Uhlig

Bad Wildbad. In der langen Reihe der Wildbader Duo-Abende, die Meistergeiger Marcel Baluta mit der exzellenten Pianistin Natalie Dovbysch im Forum König-Karls-Bad gegeben hat, war der jüngste einer der schönsten.

Das zwischen unterschiedlichen musikalischen Genres fein austarierte Klassikprogramm bot auch zwei Kompositionen, in deren Wiedergabe beide Künstler neben Stilgefühl und makelloser Technik ihr Herzblut investierten.

Das war zum einen die 1899 entstandene Sonate für Klavier und Violine Nr. 2 (op.6) von George Enescu, zum anderen das 1915 uraufgeführte Stück "Introduction et Rondo capriccioso" (op.28) von Camille Saint-Saëns. Die im ersten Satz ("Assez mouvement") fast beiläufig einsetzende Enescu-Sonate zeichnete sich zunächst durch den spannungsgeladenen Wechsel melancholischer und leidenschaftlicher Stimmungen aus. Über rauschendem Klavier-Laufwerk stieg die Violinstim-me bis in höchste Höhen auf, hitzige Doppelgriffpassagen sorgten für brennende Farben. Improvisatorisch anmutende Fantasien und verträumte Soli im Klavierpart bestimmten den zweiten Satz ("Tranquillement"). Lebhaft ging es im Finale ("Vif") zur Sache: Springbögen und wunderschöne Legato-Stellen der Violine entfalteten sich in allerhand Tempo-Rückungen über pochendem Klavier-Galopp.

Mit derselben Bravour, mit noch expressiver ausgearbeiteten rhythmischen Spitzen und noch leidenschaftlicherem Melos erfreuten die Interpreten beim zweiten Konzerthöhepunkt, der Saint-Saëns-Komposition. Ein Dreiklang aus Grazie, Gefühl und Temperament, getragen von überragender Virtuosität, ermöglichte ein Hörerlebnis besonderer Art. Andalusisches Feuer wurde da musikalisch gezündet und mit leuchtendem Kolorit ausgestattet, das an "Carmen"-Folklore erinnerte. Es versteht sich von selbst, dass auch Ludwig van Beethovens "Frühlingssonate" (op. 24), die dem Konzert ihr sinnfälliges Motto lieferte, und Manuel de Fallas liedhaft changierende "Suite populaire espagnole" von Baluta und Dovbysch mit gebotener Präzision und musikantischer Brillanz ausgestattet wurden. Als Lob gab es lang anhaltenden Beifall und Blumen.