Zahlreiche Zuschauer hatten sich zur Calmbacher Maibaumaufstellung auf dem Lindenplatz eingefunden. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Maibaum: Stellmeister-Wechsel

Von Heinz Ziegelbauer

In den vergangenen 19 Jahren ist der Zimmermann Herbert Eitel der Stellmeister bei der Maibaumaufstellung in Calmbach gewesen.

Bad Wildbad-Calmbach. Bei der Aufstellung des 20. Maibaums der "Neuzeit", wie die beiden Dekaden am Samstagnachmittag genannt wurden, hat er diese Funktion an seinen Berufskollegen Klaus Lutz abgegeben.

Von Dieter Neher, dem einstigen Vorsitzenden und heutigen Ehrenvorsitzenden des 1. FC Calmbach, sowie von Hans-Peter Czerny, Herbert Eitel und von Thilo Wurster von der Calmbacher Feuerwehr wurde vor mehr als 20 Jahren die Idee entwickelt, einen Maibaum aufzustellen. "Es war immer wieder spannend und prickelnd", erinnert sich Herbert Eitel an die 19 Maibaumaufstellungen. Insbesondere auch wegen des Wetters, gibt es doch für Maibaumaufstellungen keinen Wahltermin.

Tradition in Calmbach ist es, den Maibaum mit Muskelkraft und ohne maschinelle Hilfe aufzustellen. Nur eine einzige Ausnahme hat es in der "Dienstzeit" von Eitel gegeben, als wegen des Zusammentreffens widriger Umstände technische Hilfe in Anspruch genommen werden musste. Wofür die zahlreichen Zuschauer volles Verständnis hatten.

Kleiner Festzug

Pünktlich um 16 Uhr am Samstagnachmittag setzte sich auf dem Hittech Prontor-Parkplatz ein kleiner Festzug in Bewegung. Voraus Nadia Ziefle als Vorsitzende der Orchestervereinigung Calmbach (OVC) zusammen mit Feuerwehr-Abteilungskommandant Gerhard Wurster und mit Edgar Reimer sowie mit Michael Herder als Vorstandsmitglieder des 1. FC Calmbach. Bilden die OVC, die Feuerwehrabteilung Calmbach und die Fußballer doch die "Arge Maibaum". Gefolgt von den Aktiven der OVC, vom Maibaum auf einem Fahrgestell mit dem von Jürgen Bächtle gefahrenen Güldner-Oldtimer-Schlepper (Baujahr 1967, 50 PS) von Karl-Heinz Gärtner und flankiert von Feuerwehrangehörigen, 1. FC-Mitgliedern und von Calmbacher Handwerkern. Diese machten sich sodann daran, den Maibaum in die richtige Aufstell-Position zu bringen.

Ihre Freude hatten die den kleinen Festzug ebenfalls begleitenden Vorschüler der evangelischen Kindertagesstätte und des Goßweiler-Kindergartens daran, zusammen mit ihren Erzieherinnen den Baumwipfel mit Bändern in den Calmbacher Ortsfarben blau-gelb zu schmücken.

Nachdem die Helfer den von Ingeborg und Heinz Barth geflochtenen Kranz am Baum befestigt hatten, war Muskelkraft unter dem Kommando "Hoch und hoch" von Lutz gefragt, um den Baum mit sogenannten Schwalben und Metallstichern von der Waagerechten in die Senkrechte zu bringen. In einer Zeit von 40 Minuten ab der Ankunft des Baumes auf dem Lindenplatz war dieser Akt erledigt, gefeiert mit einem kräftigen Beifall der zahlreichen Besucher der Maibaumaufstellung, mit dem Bozener Bergsteigermarsch von den Aktiven der OVC und mit Freibier von einem örtlichen Getränkehandel für die Helferschar.

"Vorher hatte ich schon etwas Mau-Gefühl, jetzt bin ich erleichtert", freute sich Klaus Lutz über seinen ersten Einsatz als neuer Calmbacher Maibaum-Stellmeister.

Jochen Barth, dritter Bad Wildbader Bürgermeister-Stellvertreter, erinnerte an die lange Tradition der Maibaum-Aufstellung. Auch Nadja Ziefle dankte der großen Helferschar für ihren Einsatz.

Die erste Calmbacher Freiluftveranstaltung dieses Jahres auf dem Lindenplatz wurde von Mitgliedern des 1. FC Calmbach bewirtschaftet.