Matthias Beck aus Bad Wildbad ist Regionalsieger für den Nordschwarzwald im Wettbewerb "Jugend forscht" in der Kategorie "Mathematik/Informatik – Schüler experimentieren". Foto: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

Zwölfjähriger Matthias Beck schreibt geniale Steuer-Software / Arbeit über sensiblen Roboterarm

Von Axel H. Kunert

Nagold/Bad Wildbad. Matthias Beck ist zwölf Jahre und aus Bad Wildbad. Und jetzt ist Matthias auch Regionalsieger für den Nordschwarzwald im Wettbewerb "Jugend forscht" in der Kategorie "Mathematik/Informatik – Schüler experimentieren".

Eingefahren hat der Schüler des Bad Wildbader Enztal-Gymnasiums seinen Sieg für das Jugendhaus in Bad Wildbad, wo er in den vergangenen Monaten seit Sommer 2014 seine verschiedenen Versuchsreihen für seine Projektarbeit "Der sensible Roboterarm" umsetzte.

Matthias Leistung dabei: Er brachte einem handelsüblichen Bausatz-Roboterarm, den man ursprünglich lediglich ein- und ausschalten konnte, bei, sich in gleichmäßig zu beschleunigenden Bewegungen in alle nur denkbaren Richtungen zu bewegen.

Besondere Schwierigkeit dabei, erläutert Matthias bei der Präsentation der Wettbewerbs-Projekte in der Nagolder Stadthalle: Zum einen eine geeignete Steuermethode zu finden, mit der sich die Bewegung des Roboters stufenlos regulieren ließe. Und dann eine Software für die Steuerung möglichst so zu programmieren, dass sie auch bei späteren Anpassungen und Modellierungen ohne großen Aufwand für alle fünf Elektro-Motoren des Roboterarms angepasst werden könnte.

Der Trick von Matthias: In einer speziellen Programmiersprache ("Arduino") schrieb er nicht wie sonst üblich fünf Steuerprogramme für jeden der fünf Elektromotoren, sondern durch den cleveren Einsatz von bestimmten Variablen in seinem Software-Programm lediglich ein Programm für alle fünf Motoren. Trotzdem nimmt der ausgedruckte Source-Code des von Matthias entwickelten Steuerprogramms noch stolze drei DIN-A3-Seiten ein, ist aber dennoch ein beeindruckendes Beispiel für effizienten Einsatz der Informatik in der Steuerungstechnik. Vor allem für einen zwölfjährigen Schüler.

Beeindruckend für Matthias selbst auch jene "Steuerung", die die Mitteilung bei ihm verursachte, dass ausgerechnet er bei einer starken Konkurrenz mit zum Teil deutlich älteren Wettbewerbs-Gegnern den Regionalsieg erringen konnte: "Ich hatte es erst nicht richtig verstanden, dann nicht glauben können. Und dann habe ich absolutes Herzrasen bekommen, als ich begriff, dass ich gewonnen hatte!" Mit einer relativ schlaflosen, durchfeierten Nacht aber habe er seine "Herzsteuerung" bald wieder im Griff gehabt – ganz ohne irgendwelche weiteren Programmierungen.