Mitarbeiter einer Umzugsfirma bringen Bett und Möbel einer Bewohnerin ins neue Heim – glücklicherweise ist ein Lastenaufzug vorhanden. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Neubau der Ludwig-Uhland-Residenz soll in rund zwei Jahren abgeschlossen sein

Von Götz Bechtle

Bad Wildbad. Voll im Einsatz waren alle Mitarbeiter des Ludwig-Uhland-Stifts, um den Umzug in die umgebaute Sana-Klinik an der Bad Wildbader Olgastraße zu bewerkstelligen. Es war ein ungewöhnlicher Umzug, denn nicht nur Möbel und Einrichtungen mussten den Weg in die Olgastraße nehmen, sondern auch 35 Senioren, die hier rund zwei Jahre lang verweilen werden.

Wie bekannt, beabsichtigt die Evangelische Heimstiftung das vor rund drei Jahrzehnten erbaute Ludwig-Uhland-Stift abzubrechen. Der Abbruch soll im Spätsommer beginnen, wobei die besondere Lage des Gebäudes zwischen König-Karl- und Bätznerstraße sowohl beim Abbruch als auch beim geplanten Neubau Probleme bereitet. Bis Mitte 2017 soll der Neubau, der sich dann Ludwig-Uhland-Residenz nennt, fertig sein.

Bereits in der vergangenen Woche waren die Hausmeister verschiedener Einrichtungen der Heimstiftung voll im Einsatz, um Teile der Küche, das Lager, eine Menge Material sowie die gesamte Verwaltung in die neue Heimstätte zu transportieren.

Entsprechend den Ergebnissen einer Projektgruppe von Führungskräften und Mitarbeitern, die schon vor einem halben Jahr mit der Planung des Umzug begonnen hatte, wurden 20 Bewohner am Dienstag und weitere 15 am Mittwoch mit dem Hausbus in ihr neues Domizil gebracht. Dies waren vor allem die "Fußgänger", während Rollstuhlfahrer Unterstützung durch das Johanneshaus erhielten. Die bettlägerigen Bewohner und die Schwerstpflegebedürftigen wurden schließlich vom Deutschen Roten Kreuz in ihre neuen Zimmer gebracht.

Den Transport der Möbel, vor allem der Betten und der persönlichen Dinge der Bewohner übernahm eine Bad Wildbader Umzugsfirma. Leitende Mitarbeiter wie Helene Zipf (Hausdirektorin), Waltraud Hagen-Verling (Beschäftigungstherapeutin) sowie Regionaldirektorin Susanne Maier-Koltschak waren an den Umzugstagen ständig vor Ort.

Der erste Bewohner war alleine ohne fremde Hilfe in die Sanaklinik gekommen: Walter Claus – er war früher viele Jahre in Wildbad als Diakon tätig – fuhr mit seinem E-Rollstuhl die Olgastraße und die steile Anfahrt hoch und meinte lächelnd: "Der schafft bis zu 18 Prozent Steigung!" Er findet die neue Behausung besser als im Ludwig-Uhland-Stift. Nach fast zwei Jahrzehnte als Klinikseelsorger in Wildbad kehrte er zunächst in seine Heimatstadt Mengen zurück, stellte dann jedoch fest, dass der Ort völlig untauglich ist für Rollstuhlfahrer – im Gegensatz zu Wildbad. Claus: "Hier kenne ich die Leute, meine Ärzte, mein Umfeld, und in der neuen Unterkunft fühle ich mich sauwohl!"

Noch fehlen im neuen Gebäude viele Kleinigkeiten. So sind die Wände noch kahl, aber die Bereiche für die Bewohner sind fertig. Sehr beliebt ist der Speisesaal und Aufenthaltsbereich im fünften Stock mit Panoramablick auf Wildbad und großer Freiterrasse.