Diese am Kälbling gefällten Tannen treten über Rotterdam den Weg nach Japan an – das war beim Waldbegang des Bad Wildbader Gemeinderats im vorigen Jahr zu erfahren. Der Kälbling ist Standort für mögliche Windkraftanlagen im Oberen Enztal. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderäte kritisieren zu einseitige Konzentration von Windkraftanlagen / Keinerlei Anregungen zum Plan

Von Wolfgang Krokauer

Oberes Enztal/Schömberg. Keine Anregungen hat der Gemeinderat von Schömberg zu den Plänen der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Enztal hinsichtlich der Windkraft vorgebracht. Zu dieser Verwaltungsgemeinschaft gehören die Kommunen Bad Wildbad, Höfen und Enzklösterle.

Die Schömberger Gemeinderäte hatten in ihrer Sitzung am Dienstagabend den entsprechenden Teilflächennutzungsplan behandelt. Kritik wurde im Gremium aber an der geplanten Konzentrationszone im Bereich Kälbling in Calmbach laut.

"Uns war klar, dass es so kommt", sagte Bauamtsleiter Matthias Leyn in der Ratssitzung. Die Stadt Bad Wildbad habe weitere Flächen ausgeschlossen. Gemeinderat Andreas Ehnis (CDU) kritisierte, dass es sich beim Kälbling um eine Stelle handele, die beim Wind nicht besonders ergiebig sei. Er frage sich, weshalb Schömberg zwei Flächen für die Windkraft ausweisen müsse und Bad Wildbad dagegen nur eine. Er bezeichnete Schömberg als "Bauernopfer".

Auch CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger kritisierte die Nachbarkommunen. So schlängelten sich an der östlichen Seite des Enztals die Windkraftanlagen, während auf der anderen Seite nichts stehe. "Ernst kann ich den Vorschlag auch nicht nehmen", so Zillinger.

Trotzdem beschloss das Gremium einstimmig, keinerlei Anregungen zum Teilflächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Oberes Enztal vorzubringen.

In der Sitzungsvorlage weist aber die Verwaltung darauf hin, dass im Bereich Hengstberg die Gemeinde Schömberg bereits eine Konzentrationsfläche für Windkraftanlagen vorsehe. Ob und inwieweit dies Auswirkungen auf den "Kälbling" habe, könne derzeit aber noch nicht gesagt werden.