Die wandernden Bürgermeister aus dem Enzkreis beim Start zum Rückmarsch von der Grünhütte. Ganz rechts steht Wolfgang Gehring, der einst Niebelsbach aus dem Kreis Calw nach Keltern holte. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Altbürgermeister: Wandergruppe hat Grünhütte als Ziel ausgewählt

Bad Wildbad (hms). Eine Wandergruppe mit zwei Dutzend ehemaligen Bürgermeistern aus dem Enzkreis trifft sich jeden Monat. Meist wandern sie in den Bereichen, wo einer der früheren Rathauschefs aus seiner alten Tätigkeit heraus jeden Winkel kennt. Diesmal waren aber Bad Wildbads Sommerberg und die Grünhütte das Ziel. Auch Schneetreiben hielt sie nach der Auffahrt mit der Bergbahn nicht von ihrer Tour ab.

Sie kommen gerne und nicht von ungefähr in den Kreis Calw: Schließlich gehörten ja viele Ortschaften im heutigen Südwesten des Enzkreis bis zur Kreisreform 1973 dazu. Außerdem sind mit Dietmar Greif (Oberreichenbach) und Hans Schabert (Neuweiler) zwei Kollegen, die – als einstige Führungskräfte der Schwarzwaldwasserversorgung und Mitglieder der Regionalverbandsversammlung – besondere Beziehungen zum Raum Pforzheim hatten, in die Gruppe integriert. Organisiert werden die Aktivitäten federführend von Engelbrands früherem Rathauschef Frank Kreeb.

Gemütliche Runde

Er ließ sich diesmal wegen einer Erkältung von dem inzwischen in Bad Wildbad wohnhaften Hans Schabert vertreten. In gemütlicher Runde in der Grünhütte erinnerte sich Wolfgang Gehring, der fast 40 Jahre lang Keltern "regierte", wie er einst erfolgreich die Calwer Kreisgemeinde Niebelsbach zu Keltern führte.

Einst 104 Gemeinden

Noch ohne Gesetzeszwang, aber wohl vom "goldenen Zügel" der Reformgesetzgebung beeinflusst, unterzeichnete er 1972 als Bürgermeister in mehreren Gemeinden gleichzeitig für Ellmendingen und Dietenhausen zusammen mit den Kollegen Karl Kugel für Dietlingen und Bruno Bitz für Weiler den Fusionsvertrag für das neu gebildete Keltern.

In der Wandergruppe ist der 90-jährige Bitz zwar der Älteste, aber noch so leistungsfähig und munter, dass sein Fehlen diesmal eine Ausnahme war.

Als württembergische Ortschaft wechselte Niebelsbach durch den Zusammenschluss mit Keltern freiwillig aus dem württembergischen Kreis Calw zum badischen Kreis Pforzheim, der seit seiner massiven Vergrößerung 1973 Enzkreis heißt. Birkenfeld, Neuenbürg, Engelsbrand und Straubenhardt mit ihren heutigen Ortschaften wanderten ebenfalls aus dem Kreis Calw dorthin. Der war – mit ursprünglich einmal 104 Gemeinden – damals der einzige im Land, den der Gesetzgeber verkleinerte. Auch an anderen Ecken musste dieser Federn lassen.

Loffenau wurde dem Kreis Rastatt, Deckenpfronn und Dachtel der Stadt Böblingen zugeordnet. Hinzugekommen sind am südlichen Rand Dörfer. Nagold gemeindete Gündringen, Schietingen, Vollmaringen und Hochdorf im Jahr 1971 aus dem später aufgelösten Kreis Horb ein. Garrweiler schloss sich 1974 Altensteig aus dem Kreis Freudenstadt an. Fünfbronn führte der Landtag aus diesem Bezirk mit dem die Kommunalreform 1975 abschließenden Gesetz Simmersfeld zu.