Die Realschule stellt einen Antrag auf bilingualen Zug, mit dem die Fremdsprachenkompetenz gestärkt werden soll und erhält Unterstützung vom Gemeinderat. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Fünf-Täler-Schule will Standort für bilingualen Zug werden / Keine zusätzlichen Kosten

Die Realschule unter dem Dach der Fünf-Täler-Schule will ihr Bildungsangebot ausbauen. Sie bewirbt sich deshalb um einen Standort für den bilingualen Zug und erhält vom Gemeinderat Unterstützung.

Bad Wildbad-Calmbach. "In der Umsetzung bedeutet das, dass die Schüler zusätzlich in zwei Sachfächern als Ergänzung zum reinen Sprachunterricht die englische Sprache anwenden", erläuterte Schulleiter Guido Störk. Dadurch soll die Kommunikationsfähigkeit mit sachlichen Inhalten gestärkt werden.

Entgegen der reinen Vermittlung der Fremdsprache mit grammatikalischen Aspekten dient der bilinguale Zug der Verinnerlichung und Anwendung. Wer kennt schließlich nicht die Situation, zwar in der Schule Englisch gelernt zu haben, sich aber scheut, die Sprache bei Bedarf selbstbewusst anzuwenden.

Für die Realisierung eines bilingualen Zuges muss die Schule nach Vorgabe des Kultusministeriums entsprechende Fachkräfte mit Qualifikation ausweisen. "Einige unserer Kollegen haben das sogenannte EU-Lehramt studiert und wünschen sich dafür nun auch Erfahrungswerte", bekräftigte Beate Kunz. Die zukunftsweisende Entscheidung der Realschule sei ein Alleinstellungsmerkmal.

Störk kündigte unabhängig vom Zuschlag seitens des Ministeriums eine Arbeitsgemeinschaft an, in der das Vorhaben ausprobiert wird. Die Englischfachschaft des Kollegiums habe sich dafür den Unterricht und dessen Organisation in Wildberg angeschaut, wo der bilinguale Zug seit sechs Jahren praktiziert werde.

Nachdem Gesamtlehrer- und Schulkonferenz der Realschule sich für eine Antragstellung ausgesprochen hatten, warb die Bildungseinrichtung auch um Zustimmung seitens des Trägers. Diese drei Säulen sind nämlich Bedingung für eine Standortentscheidung des Kultusministeriums ab dem Schuljahr 2018/19.

Bruno Knöller, eigenen Worten zufolge unter anderem Schulpate, begrüßte das Vorhaben. "Es sorgt auch für mehr Integration", ist der Stadtrat überzeugt. Unisono erkannte das Gremium eine Chance für die Schüler zur weiteren Entwicklung. "Für die Stadt als Schulträger fallen keine zusätzlichen Kosten an, man erhält aber mehr Unterrichtsstunden", untermauerte Bürgermeister Klaus Mack die Unterstützung seitens der Verwaltung, zumal die Realschule damit auch konkurrenzfähig bleibe.

Der Antrag der Schule muss bis spätestens Anfang Oktober gestellt werden. Das Kultusministerium wird sechs weiteren Standorten den Zuschlag für einen bilingualen Zug erteilen.