Rosenmontagskonzert des Marcel-Baluta-Ensembles mit Marcello, Kleopatra, Katze Evita und Mausi im Forum König-Karls-Bad (von links). Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Rosenmontagskonzert: Marcel-Baluta-Ensemble begeistert

Von Götz Bechtle

Bad Wildbad. Die Stadt Bad Wildbad ist wahrhaftig keine Faschingshochburg. Umso erstaunlicher ist es, was das Marcel-Baluta-Ensemble beim Rosenmontagskonzert als Hommage an die verrückte fünfte Jahreszeit spritzig und witzig als Show-Ensemble einem leicht kostümierten, jedoch karnevalistisch angehauchten Publikum präsentierte.

Da kamen in absolut passendem Kostüm die göttliche Kleopatra (Natalie Dovbych, Klavier), die Katze Evita (Ewa Baluta, Cello, Gesang und Moderation), Mausi (Mihaela Stoian, Violine) und der Torero Marcello (Marcel Baluta, Violine und Leitung) auf die Bühne. Sie präsentierten ein absolut buntes, witziges, abwechslungsreiches und keineswegs klassisches Rosenmontagsprogramm, das die Zuhörer mitriss.

Mit dem Mainzer Narhalla-Marsch begrüßten die "Narren und Närrinnen" ihr Publikum, das gleich begeistert mitklatschte. Spanisch wurde es mit dem Zigeunertanz, einem flotten Pasodoble, dem dann auch prompt die Story vom Stierkampf folgte – mit einigem Tiefgang.

Mitsingen hieß die Devise beim Chianti-Wein, ein Lied, das ja inzwischen zum deutschen Oldie-Schlagerrepertoire gehört.

Gelächter im Forum

Wenn Evita dann in die 1920er-Jahre mit "Ich wollt, ich wär‘ ein Huhn" zurückgeht und die entsprechende Story dazu vom Stapel lässt, ist das Gelächter im Forum groß.

Dazu gehört dann auch das Faschingslied "Wir kommen alle in den Himmel", bei dem das Publikum lautstark mitsang. Absolut mit geistigem Tiefgang war der Dialekt-Sketch zwischen Berta und Karl-Heinz über einen Opernbesuch, der wohl schiefging – ein Brüller mit Niveau.

Dass das "Menuett" von Ludwig van Boccerini zuerst grässlich schief erklang, lag ganz einfach daran, dass die Mitwirkenden ihre Noten vertauscht hatten. Die Zuhörer hatten natürlich ihren Spaß daran.

Großartig dagegen das "Katzenduett" des Beinahe-Wildbaders Gioacchino Rossini, das von Katze Evita (Gesang) und Kleopatra (Gesang und Klavier) in köstlichster Weise vorgetragen wurde – zum Vergnügen der Zuhörer.

Mit "Le Canari", dem bekannten Violingezwitscher des Kanarienvogels von Miron Poliakin (1895-1941), setzte Marcello noch ein virtuos und faszinierend interpretiertes Violinsolo als weiteren Konzertknaller in das Rosenmontagskonzert, das natürlich – wie es sich gehört! – mit dem gemeinsam gesungenen Karnevalslied "Am Aschermittwoch ist alles vorbei" und lang anhaltendem Beifall des begeisterten Publikums ausklang.