Theaterabend des Gesangvereins 1919 Sprollenhaus wieder ein toller Erfolg / Volle Festhalle / Tosender Applaus für Schauspieler

Von Götz Bechtle

Bad Wildbad. Seit Jahrzehnten gibt es die Laienspielgruppe in Sprollenhaus, die um die Weihnachtszeit herum mit einem fetzigen Schwank die Besucher des Theaterabends unterhält.

Es waren bisher meistens Stücke, die im bäuerlichen Milieu spielten. Nicht so jedoch bei der diesjährigen Komödie "Lediglich ledig!", die nicht nur eine volle Festhalle verzeichnete, sondern auch zu einem Publikumserfolg ohnegleichen wurde. Lachen – und kein Ende!

Rund drei Monate lang hatten die sieben Mitwirkenden unter der Leitung von Ulrich Haag für den Theaterabend des Gesangvereins 1919 Sprollenhaus gelernt, geprobt, geübt: Die Premiere des Stücks wurde ein absoluter Erfolg, das übrigens am kommenden Samstag nochmals auf die Bühne der Festhalle kommt.

Ledig sind der Schriftsteller Konrad (Timo Haag), sein Hausmeister und Gärtner Peter (Christian Mössinger) sowie Konrads Hausangestellte Klara (Stefanie Mössinger).

Streng verheiratet und keineswegs glücklich ist Oskar (Michael Haag), der beste Freund von Konrad, mit seiner Frau Margot (Patrizia Knöller). Trotz seiner Ehelosigkeit hat Konrad mit dem Roman "Wie führt man eine gute Ehe" einen Bestseller herausgebracht, wobei er die schlechten Eheerfahrungen seines Freundes Oskar ins positive Gegenteil dreht.

Oskar definiert dagegen den Begriff Ehe einfach mit "Erniedrigung, Horror, Entmannung," als irdische Hölle, aus dem sein Hausdrache und deren Mutter entsprungen sind. Bis hierher wäre die dichterische Freiheit recht und gut, bis der Verleger seines Romans sich jedoch eines Tages meldet, um das "glückliche Ehepaar" selbst zu sehen. Das Problem der fehlenden Frau schlägt Wellen: Die als Partnerin angedachte Klara ist völlig ungeeignet und sein Freund Oskar als verkleidete Ehefrau wird von Margot als "Schwuler" bezeichnet.

Letzte Rettung: Eine Schauspielerin muss her, die als Ehefrau von Konrad auftritt. Eine junge Dame erscheint, allerdings ist es die Verlegerin Beate (Mona Bott). Konrad merkt dies nicht – und so nimmt das Unglück seinen Lauf. Klara ihrerseits würde gerne den Gärtner Peter ehelichen, der sich jedoch nicht entscheiden kann. Vor allem auch deshalb, weil Klara "a Gschmäckle" hat, das ihm wenig behagt. Auch ein "Schtirptehase", als "Königin der Nacht" speziell vorbereitet von Klara, führt bei Peter keineswegs zu "Wallungen des Blutes". Dagegen platzen die Zuschauer fast vor Lachen über die missglückte Verführung. Inzwischen taucht auch noch Heinrich (Detlev Heselschwerdt), ein Freund von Beate, als rasender Reporter auf, der hier eine Sensation wittert. Ihn weiht die Verlegerin in die Affäre ein. Und so gibt es schließlich ein tolles Durcheinander, das doch noch zu einer Art Happy End führt. Insgesamt ein Bombenerfolg mit allen Nuancen von Handgreiflichkeiten (Margot gegen Oskar) bis zur Tragikkomik.

Es gab einen tosenden Applaus für die Mitwirkenden, vor allem für Inspizient, Intendant, Regisseur und Souffleur Ulrich Haag sowie viele Dankesworte von Uli Keller, dem Vorsitzenden des Gesangvereins, für alle, die zum Gelingen dieses Theaterabends beigetragen hatten. Dazu zählten auch die Sänger, die als Einleitung schwungvolle Schlager von Peter Maffay, Hazy Osterwald und Udo Jürgens – eigentlich sollte es ein Geburtstagsgruß sein, nun wurde es zu einer Hommage – unter der Leitung von Eckhard Wagner boten.

Dank großzügiger Sponsoren wurden in der Pause durch Glücksfee Leoni Beer eine Reihe von Preisen verlost.