Was mit dem Areal passiert, auf dem das Werner-Heim stand, ist derzeit völlig offen. Foto: Krokauer

Bauvoranfrage der Neuapostolischer Kirche: Bürgermeister propagiert Veränderungssperre.

Bad Wildbad - Nicht gut angekommen ist die Bauvoranfrage der Neuapostolischen Kirche (NAK) Süddeutschland für den Neubau eines Gotteshauses, das auf dem Areal gebaut werden soll, wo früher das Werner-Heim stand.

Nach den Plänen der NAK soll die Kirche am Kreisel stehen. Genau das aber lehnt Bürgermeister Klaus Mack ab und beruft sich auf eine entsprechende Beschlusslage des Gemeinderates. Eine neue Kirche könnte hingegen "rechts oben" auf einem Plateau des Geländes entstehen. Das Areal am Kreisel solle hingegen durch Handel und Gewerbenutzung belebt werden, so Mack. Kirchensprecherin Susanne Raible bestätigte gestern noch einmal, dass es bislang nicht gelungen sei, Interessenten für Handel und Gewerbe zu finden. Das gelte auch für den Bau von Wohnungen.

Der Bürgermeister teilte mit, dass das Thema den Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 28. Februar, beschäftigt. "Die Verwaltung wird in ihrer Vorlage eine Veränderungssperre vorschlagen", informierte der Rathauschef. Es gelte, eine »klare Kante« zu zeigen. Für ihn ist das Vorgehen der NAK "nicht die feine Art".

Kommentar: Dreiste Art

Das Verhalten der Neuapostolischen Kirche ist dreist. Entgegen einer eindeutigen Beschlusslage des Bad Wildbader Gemeinderates reicht die Glaubensgemeinschaft bei der Stadt eine Bauvoranfrage für einen Kirchenneubau ein. Auf den entsprechenden Bildern ist ein Gotteshaus am Kreisel auf dem Gelände des abgerissenen Wernerheimes zu sehen. Bürgermeister Klaus Mack machte unmissverständlich deutlich, dass die Stadtverwaltung bei der nächsten Sitzung des Gemeinderates für eine Veränderungssperre plädiert, um einen Kirchenneubau an dieser Stelle zu verhindern. Natürlich ist es ärgerlich, dass die Kirche bislang für das Gebiet am Kreisel keine Interessenten für eine Handel- und Gewerbenutzung fand. Auch eine Nachfrage zum Bau von Wohnungen gibt es für das Areal nicht. Das ist aber kein Grund, dass die Stadt ihre Planungen über den Haufen wirft.

Von Wolfgang Krokauer