Die OVC zeigte ihr Können. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Orchestervereinigung Calmbach spielt groß auf

Bad Wildbad-Calmbach. "Das Beste aus 125 Jahren" – so lautete das Motto des Neujahrskonzertes der Orchestervereinigung Calmbach (OVC) im Jubiläumsjahr.

"125 Jahre OVC", das bedeutet unzählige mit Erfolg aufgeführte Musikstücke und Erinnerungen. Aus dieser Vielzahl von Melodien stellten Dirigent Sascha Eisenhut und seine Musiker ein buntes Programm zusammen. Garniert mit kleinen Geschichten aus der Vereinsvergangenheit präsentierten sich die Musiker in der ausverkauften Enztalhalle in exzellenter Spiellaune.

Nach einem feierlichen Auftakt zu den Klängen der "Fanfare Festive" und der "Ouverture Jubiloso" führten die beiden charmanten Moderatorinnen Christina Kern und Marie Waidelich durchs abwechslungsreiche Programm.

Der Strauß-Walzer "An der schönen blauen Donau" erinnerte die Zuhörer an die erfolgreiche Tournee mit dem Royal Philharmonic Orchestra, welche die OVC 2006 von Karlsruhe über Frankfurt und Berlin nach Braunschweig, Bamberg und Oberhausen führte.

2006 ein Wendepunkt

"Tirol 1809" entführte das Publikum in den Freiheitskampf der Südtiroler. Dieses Stück wurde in den vergangenen 15 Jahren bereits zweimal unter dem ehemaligen Vize-Dirigenten Walter Keck – einem Calmbacher Musiker-Urgestein – aufgeführt. Nach einer Zugfahrt durch "Oregon" ging es mit der Filmmusik des Klassikers "Das Boot" auf Tauchfahrt im Atlantik. Dieses Stück markierte 2006 einen Wendepunkt in der Konzertgestaltung der OVC. Ab diesem Zeitpunkt wurden begleitend zur dargebotenen Musik auch optische "Schmankerln" wie Bilder, Filmausschnitte oder Tänze beim Neujahrskonzert präsentiert.

An eine erlebnisreiche Reise durch Ungarn mit dem 2009 verstorbenen Dirigenten Gabor Kohl erinnerte das Stück "Ross Roy". Mit diesem Werk nahm die OVC im Jahr 2000 bei einem Musikantentreffen im ungarischen Mór teil, nachdem der Verein zuvor die Feierlichkeiten zum 3. Oktober in der Deutschen Botschaft in Budapest begleitet hatte. Nach so vielen Erinnerungen führten Eisenhut und seine Musiker die Zuhörer dann noch in die Zukunft. Mit der Polka "Sorgenbrecher" und dem Konzertmarsch "Domi Adventus" wurden zwei Stücke präsentiert, die sicher im kommenden Sommer auf den zahlreichen Jubiläumsveranstaltungen der OVC noch öfter zu hören sind.

Erst nach zwei Zugaben sowie dem traditionellen "Ade, Servus, Tschüss"-Marsch durften die Musiker die Bühne verlassen. "Dieses Konzert war ein wundervoller Auftakt für das Jubiläumsjahr und macht Lust auf den Besuch weiterer Jubiläumsveranstaltungen der OVC in 2017", so die begeisterte Meinung der teils von sehr weit her angereisten Fans der Orchestervereinigung Calmbach.

Zum Auftakt des Konzertabends bot die Jugendkapelle der OVC – ebenfalls unter der Leitung von Eisenhut – einen eindrucksvollen Querschnitt durch ihr Repertoire. Mit dem Traditionsmarsch "Auf zum Start" über das tragische Ende des Zeppelins "Hindenburg", einem lustigen Besuch im Auenland beim "Hobbit" und einem Potpourri aus Melodien der James-Bond-Filme zeigten die talentierten Jungmusiker, dass die Zukunft der OVC gesichert ist. Und auch die Bläserklassen der Fünf-Täler-Schule – dirigiert von Tina Haas – bewiesen, dass die Jugendarbeit unter dem Motto "Schule und Verein" zukunftsorientiert und erfolgreich ist. Zahlreiche Kinder lernen hier die ersten Töne auf ihrem Wunschinstrument und werden nach erfolgreichem Abschluss der zweijährigen Bläserklasse in die Jugendkapelle der OVC übernommen.