Margarete Janson, Geschäftsführerin der Sana-Kliniken Bad Wildbad, erklärt die Reinigungs-Maßnahmen nach Checkliste, die künftig für eine gute Transparenz den Patienten gegenüber beim Thema Krankenhaus-Hygiene sorgen sollen. Fotos: Kunert Foto: Schwarzwälder-Bote

Sana-Kliniken modellhaft für Systemeinführung zur Visualisierung von Hygiene-Maßnahmen

Von Axel H. Kunert

Bad Wildbad. Das Thema Krankenhaus-Hygiene ist fast ständig in den Medien präsent, immer wieder gibt es neue Horror-Meldungen über Menschen, die erst im Krankenhaus richtig krank werden – eben wegen Hygiene-Mängeln. Entsprechend beschäftigt die Patienten die Frage: Wie sauber ist die Klinik, in der ich liege?

"Die Patienten sind tatsächlich extrem sensibilisiert", berichtet auch Margarete Janson, Geschäftsführerin der Sana-Kliniken Bad Wildbad, während eines Pressetermins. "Sie fragen nach, wollen die Hygiene-Standards erklärt haben, schauen den Reinigungskräften ganz genau auf die Finger." Das Problem aber sei: "Wie mache ich Sauberkeit und effektive Hygiene für die Patienten sichtbar? Wie bekomme ich die zum Beispiel in unseren Häusern bereits sehr hohen Hygiene-Standards transparent und nachvollziehbar?"

Genau auf dieses Thema – Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Hygiene-Standards in Krankenhäusern – hat sich die Düsseldorfer Firma "Hysyst" (gesprochen: Hei-Süst) spezialisiert. Sie hat ein Konzept entwickelt, wie man mit einer aufwändigen Dokumentation, einer Standardisierung der täglichen Reinigungs- und Hygiene-Maßnahmen und bestimmten Erkennungs-Zeichen auf den besonders für die Hygiene im Patientenzimmer relevanten Bereichen (Türklinken, Lichtschalter, Wasch- und Toiletten-Becken,) den Patienten in seinem täglichen Erleben im Krankenhaus quasi ganz nebenbei alle notwendigen Informationen über die umgesetzten Standards vermittelt.

"Für jede Anwendung gibt es bestimmte Reinigungstücher in bestimmten Farben", erläutert Elvira Dikop, als objektleitende Vorarbeiterin für sämtliche Reinigungskräfte in den Bad Wildbader Sana-Häusern zuständig. Was häufig von Patienten und Mitarbeitern berührt wird – eben Lichtschalter und Türklinken zum Beispiel – wird nicht nur gereinigt, sondern auch in kurzen Abständen regelmäßig desinfiziert. Alles passiert nach exakten Checklisten und möglichst im Vier-Augen-Prinzip, damit auch ja nie etwas vergessen wird. "Das System funktioniert nur perfekt, wenn das einmal erreichte hohe Niveau auch konsequent jeden Tag umgesetzt wird."

Worauf man bei Sana in Bad Wildbad besonders stolz ist: "Die Firma Hysyst prüft vor Einführung ihres System in einem Krankenhaus, ob die Einrichtung überhaupt von ihren Arbeitsabläufen und baulichen Gegebenheiten her geeignet ist, die hohen Standards zu erfüllen." Die Sana-Kliniken erfüllen diese Voraussetzungen. Und nach einer erfolgreichen Pilot-Einführung des Hysyst-Systems in der Sana-Klinik in Remscheid, gehört Bad Wildbad zu den ersten Häusern bundesweit, die die von Hysyst entwickelten Verfahren umsetzen durften. "Das hat Modellcharakter für alle Sana-Kliniken in ganz Deutschland", so Geschäftsführerin Janson.

Mit der Einführung des Hysyst-Systems bereits Ende Juli dieses Jahres gingen ausführliche Schulungen der insgesamt 14 Mitarbeiter im Reinigungsbereich der Sana-Kliniken einher. Zudem finden im ersten halben Jahr nach Einführung des standardisierten Reinigungs- und Hygiene-Programms in kurzen Abständen Nachkontrollen statt, um das hohe Niveau auch konsequent halten zu können. Danach wird laut Geschäftsführung dann alle halbe Jahr überprüft, ob die tägliche Routine und Disziplin auch noch erreicht werden.