Der Calmbacher Lindenplatz war der Ausgangspunkt des Ortsrundganges. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Rundgang durch Calmbach

Von Heinz Ziegelbauer

Bad Wildbad-Calmbach. Mit Martina Dierl, den Stadträten Uwe Göbel und Bruno Knöller sowie mit Architekt Werner Dürr haben sich am Samstagnachmittag nur vier interessierte Bürger am Lindenplatz zu einem Rundgang durch Calmbach eingefunden. Das Motto lautete "Statusbericht 2016". Anlass war der bundesweite "Tag der Städtebauförderung". Stadtbaumeister Peter Jung-Teltschik, sein Mitarbeiter Walter Knaus, die Architektinnen Claudia Krüger und Anne Hartmann und Verwaltungswirtin Sabine Morar von der Kommunalentwicklung GmbH (Stuttgart) als Betreuungsgesellschaft erwarteten die Besucher.

Das Sanierungsgebiet Calmbach II-Calwer Straße/B 294 laufe Ende 2016 aus, betonte der Stadtbaumeister. Jung-Teltschik zeigte sich zufrieden mit der Modernisierung und Instandsetzung von 32 privaten Gebäuden, die mit insgesamt 876 000 Euro und damit durchschnittlich mit etwa 28 000 Euro je Objekt gefördert wurden. Der Bewilligungszeitraum von Januar 2008 bis Ende 2016 schließt den Informationen des Bad Stadtbauamts zufolge mit einem Förderrahmen von fast 2,72 Millionen Euro und mit 1,63 Millionen Euro an bewilligen Förderbeträgen ab. Die Fläche des Sanierungsgebietes umfasst sechs Hektar und ist damit neun Mal so groß wie ein Fußballfeld mit einer Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung von 1,3 Kilometern. Vom Grunderwerb und von den Ordnungsmaßnahmen her gesehen lagen die Schwerpunkte der Förderung auf der Neugestaltung der Calwer Straße mit 809 000 Euro und auf der Anlegung von Anpassungsflächen im Zuge des Ausbaues der Höfener Straße/B 294 mit rund 650 000 Euro. Zurückgestellt wurde die von Stadtbaumeister Jung-Teltschik vor Ort erläuterte und dringend notwendige Sanierung des Calmbacher Rathauses, weil nach Auffassung der Stadtverwaltung die bereit stehenden Fördermittel vorzugsweise privaten Investoren zur Verfügung stehen sollten.

Von den für das Sanierungsgebiet bereitgestellten öffentlichen Zuschüssen konnte Martina Dierl bei ihren Investitionen in die Gebäude Höfener Straße 6, Gauthierstraße 4 bis 6, Calwer Straße 7 und jetzt in das Gebäude Höfener Straße 16 profitieren. Der Stadtbaumeister bezeichnete dieses Engagement als beispielhaft.

Calwer Straße einheitlich gestaltet

Im Blick auf das jetzt in Vorbereitung befindliche und voraussichtlich die Bereiche Häberlen-, Haupt-, Kriegs- und Wildbader Straße umfassende Sanierungsgebiet Calmbach III wäre der Rundgang über die Kleinenztal- und die Calwer Straße für potenzielle Gebäudeeigentümer in den neuen Förderbereichen sinnvoll gewesen.

Ziel der Ausweisung und Festsetzung von Sanierungsgebieten sei sowohl die Förderung der Instandsetzung privater Objekte als auch die Gestaltung des Ortsbildes, betonte Architektin Claudia Krüger. Dafür war die besuchte Calwer Straße ein gutes Beispiel war. Positiv bewertet wurden die einheitliche Gestaltung öffentlicher Straßenflächen, und privaten Eigentums vor den Gebäuden, die neue LED-Straßenbeleuchtung, die Begrünungen an den Häusern sowie entlang der Straße, die Renovierungen mit entsprechender Farbgebung und die ansprechende Gestaltung des Brunnenplatzes als öffentlicher Aufenthaltsbereich.

Architektin und Stadtplanerin Claudia Krüger gab zu bedenken, dass jeder Förder-Euro einen Investitionsbetrag von acht Euro auslöse. Damit seien Maßnahmen der Stadtsanierung auch Beiträge zur Investitionsförderung.

Maßgeblich für den Entschluss zum Bau eines Wohnhauses an der Kleinenztalstraße in Calmbach sei für ihn die Heimatverbundenheit gewesen, erklärte Bauherr Matthias Seyfried im Gespräch mit der Gruppe, ehe sich diese über die Hauptstraße zur Ankerkreuzung begab. Diese Kreuzung wird wie die Wildbader Straße bis zur Einmündung der Richard-Wagner-Straße und wie die Kriegsstraße sowie das Schulgelände an der Jahnstraße voraussichtlich in das in Vorbereitung befindliche Sanierungsgebiet Calmbach III einbezogen.

Jung-Teltschik kann sich eine die Verkehrssicherheit steigernde Neuregelung der Verkehrsabwicklung auf der Hauptstraße und auf der Häberlenstraße vorstellen. Die Einbeziehung des Schulgeländes an der Jahnstraße biete sich vor dem Hintergrund des Schulverbundes "Fünf-Täler-Schule" mit einem stärker gewordenen Fußgängerverkehr zwischen den beiden Schulgebäuden und mit der angedachten Erstellung einer Schul-Mensa an.

Ehemaliges Schulhaus wird saniert

Als ein "Schlüsselprojekt" bezeichnete der Stadtbaumeister Jung-Teltschik die anstehende Sanierung des denkmalgeschützten ehemaligen Schulhauses und jetzigen Wohnhauses Höfener Straße 16. Den Ausführungen von Martina Dierl zufolge sollen dort schon im Herbst diesen Jahres wieder die ersten Mieter einziehen.