Das frühere Kurheim Pauline in Bad Wildbad gehört jetzt einer russischen Investorenfamilie. Foto: Kugel

Investorenfamilie aus Moskau kauft ehemaliges Kurheim. Gebäude wird in Sterne-Hotel umgebaut.

Bad Wildbad - Eine Investorenfamilie aus Moskau hat das ehemalige Kurheim Pauline gekauft. Das Gebäude an der Bad Wildbader Olgastraße soll zum Drei- bis Vier-Sterne-Hotel umgebaut werden – mit einem großen Restaurant.

Im August vorigen Jahres wurde mitgeteilt: Nach fast 130 Jahren würden die "Barmherzigen Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul" die Geschicke des Kurheims in die Hände von Matthias Wagner legen. Ihm gehöre ab 1. November 2013 die Einrichtung. Seit geraumer Zeit sei die Zukunft des Kurheims im Blick der Ordensleitung gewesen. Durch die rückgängige Anzahl der Ordensschwester in Untermarchtal war es nicht möglich, jüngere Schwestern nach Wildbad zu entsenden, um ihre älteren Mitschwestern bei der Gästebetreuung und den damit einhergehenden Alltagsaufgaben zu unterstützen, wurde seinerzeit informiert.

Ausschlaggebend für die Entscheidung zum Verkauf war laut der Generaloberin des Ordens, Schwester Lintrud Funk, dass Wagner das Kurheim im Sinne des Ordens weiterführen wolle.

Wagner selbst habe sich mit seinem Meisterbetrieb schon mehrfach um die Instandsetzung von älteren Gebäuden im Kurort gekümmert. Seine Idee für das Kurheim Pauline sei ein Mehrgenerationenwohnprojekt, wofür sich die Immobilie mit ihrer Aufteilung und nicht zuletzt ihrem "Charme" bestens eigne. Ein Teil des Gebäudekomplexes solle auch künftig Kur- und Tagesgästen zur Verfügung stehen, sodass die Untermarchtaler Schwestern ihre Ferien weiter in Bad Wildbad verbringen könnten. Die Waldkapelle bleibe bestehen, jedoch werde die Hauskapelle vor dem Auszug der Schwestern profaniert (entweiht).

Mittlerweile hat sich einiges geändert. Wie der Bad Wildbader Immobilienmakler Alexander Schwarz gestern auf Anfrage unserer Zeitung sagte, gehöre das Kurheim Pauline seit 1. Juni einer Investorenfamilie aus Moskau. Es sei der Umbau in ein modernes Hotel geplant. Er habe das Objekt vermittelt und übernehme die Koordination vor Ort. Es sei eine GmbH zur Betreibung gegründet worden.

Momentan würden die Angebote eingeholt. Irgendwann im nächsten Jahr falle die Entscheidung. Wie lange dann die Arbeiten dauerten, könne er jetzt noch nicht sagen, so Schwarz. Befinde man sich doch noch in der Planungsphase. Immerhin handle es sich um fünf zusammenhängende Gebäude – "von oben nach unten" werde renoviert. Nicht zu vergessen die Heizungsanlage. Eine energetische Sanierung der großen Immobilie sei zeitintensiv.

Im Drei- bis Vier-Sterne-Hotel mit 80 bis 100 Betten ist ein großes Restaurant mit öffentlichem Restaurant vorgesehen. Der Architekt habe hier schon Pläne für eine große verglaste Terrasse vorgelegt, bemerkte der Immobilienmakler.

Wie Schwarz, der selbst aus Russland stammt, sagte, ist die Lage des ehemaligen Kurheims Pauline perfekt. Es liege sehr zentral mit schönem Blick zum Kurpark und in die Stadt. Der S-Bahn-Anschluss, das Rehazentrum Quellenhof, das Palais Thermal und die Vital Therme in nächster Nähe – was wolle man mehr.