Eine Nachtwanderer-Gruppe zusammen mit Organisator Ralf Kuhnle (Zweiter von rechts) in der Wilhelmstraße. Fotos: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Eingeladen werden auch Nachtwanderer aus Dänemark und Norwegen. Jüngster Stammtisch in der "Flammerie".

Bad Wildbad-Calmbach - In der "Flammerie" fand der jüngste Stammtisch der Nachtwanderer statt, die in den Stadtteilen Wildbad und Calmbach meist an den Wochenenden auf Tour gehen.

Wer Interesse am Nachtwandern hat, kann sich in Bad Wildbad an den Hauptamtsleiter bei der Stadtverwaltung, Alexander Rabsteyn (a.rabsteyn@bad-wildbad.de; Telefon 07081/93 01 10), oder den Organisator der ehrenamtlichen Gruppe, Ralf Kuhnle (rikuhnle@web.de; Telefon 07081/58 63), wenden.

Als wichtigste Themen hatte Organisator Ralf Kuhnle das Bundestreffen 2018 der Nachtwanderer in Bad Wildbad und das Thema "Sommerferienprogramm – Notinselrallye" auf der Tagesordnung.

Die Stammtische sind genau genommen Besprechungstermine für die Aufgabe, welche die Gruppe von mehr als 30 Bürgern in der Stadt in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ehrenamtlich übernommen hat. Partner der Jugend zu sein und die Stadt sicherer zu machen ist ihr Ziel.

Es ist dadurch im Stadtgebiet gelungen, Zerstörungswut und Beschwerden über Ruhestörungen wesentlich zurückzudrängen.

Die Gruppe hat auch die Aktion "Notinsel" organisiert. In Geschäften mit dem Notinselzeichen können sich Kinder und Jugendliche, die sich gefährdet fühlen, ein kleines oder größeres Problem haben, melden und Hilfe erhalten (wir berichteten). Im Rahmen des Sommerferienprogramms wird dies – in schon ausgebuchten Nachmittagsterminen im August – in Wildbad und Calmbach auf besondere Art bekanntgemacht.

Die Nachtwanderer führen im Rahmen einer Notinselrallye die Kinder in teilnehmende Geschäfte in den beiden großen Stadtteilen, wo manche kleine Überraschung wartet. So soll spielerisch Schwellenangst genommen und der Weg zu insgesamt 70 solchen Anlaufstellen aufgezeigt werden.

Termin den Gruppen bekannt gegeben

Zum in Vorbereitung befindlichen Nachtwanderer-Bundestreffen vom 28. bis 30. September 2018 in Bad Wildbad ist der Termin den Gruppen in zwölf Bundesländern bekannt gegeben worden, informierte Kuhnle. Die Begegnung wird jetzt sogar international.

Eingeladen werden nämlich auch Nachtwanderer aus Dänemark und Norwegen. Dort hat diese Art, auf die Jugendlichen mobil an ihren Treffpunkten zuzugehen, ihren Ursprung.

In den nordischen Ländern gibt es sogar hauptamtliche, vor allem durch Sponsoren finanzierte Nachtwanderer, wie Kuhnle zu berichten wusste. Von dort, zunächst nach Bremen und dann in weitere Bundesländer, hat sich die Idee Ende der 1980er-Jahre in Deutschland auf Ehrenamtsebene mit kommunaler Unterstützung ausgebreitet. Allerdings hat sie in den neuen Bundesländern bislang noch nicht Fuß gefasst.

Interessierte können probeweise mitgehen

Es gilt, stetig die Aufgabe zu pflegen, um dauerhaft Erfolg zu haben, war ein Resultat der jüngsten Besprechung. Deshalb würde es die Nachtwanderer freuen, wenn sie weitere Interessenten für das Aufgabenfeld gewinnen könnten. Der Einsatz richtet sich nach den Möglichkeiten von jedem einzelnen Mitglied.

Mancher Nachtwanderer geht zwei-, dreimal oder öfter im Monat auf die Strecke, mancher wegen anderer Verpflichtungen oder Neigungen vielleicht auch nur alle zwei Monate.

Nach einem kostenlosen Deeskalations- und Erste-Hilfe-Kurs kann in die von der Stadt zur Verfügung gestellte einheitliche rote Nachtwanderer-Oberbekleidung geschlüpft werden. Natürlich darf auch zur Probe einmal mitgegangen oder bis die kleine Schulung absolviert ist zusammen mit erfahrenen Nachtwanderern – man ist immer mindestens zu dritt unterwegs – die Aufgabe wahrgenommen werden. "Gesunde Bewegung, nette Kontakte und die Mitwirkung an einer guten Sache machen Freude", sind sich die Nachtwanderer einig.