Ehrenamt: Bad Wildbads große Stadtteile profitieren von dieser Institution
Bad Wildbad. "Sie haben in kurzer Zeit viel aufgebaut", lobte Hauptamtsleiter Alexander Rabsteyn die – in den großen Stadtteilen zu einer Institution gewordenen – ehrenamtlichen Nachtwanderer. Beim jüngsten Stammtisch – eigentlich eine Arbeitsbesprechung mit gemütlichem Jahresabschluss – im Sportheim des FC Calmbach, übermittelte er auch Lob und Dank von Bürgermeister Klaus Mack.
Die Gruppe um Ralf Kuhnle formierte sich 2014 in Calmbach. Sinn und Zweck ist, in kleinen Gruppen von drei oder mehr Personen abwechselnd, vor allem freitags und samstags die verschiedenen Plätze zu besuchen und durch die Straßen zu wandern, in denen sich Jugendliche gerne aufhalten. Dieses Engagement der Ehrenamtlichen, die an ihren roten Jacken mit dem Nachtwanderer-Emblem zu erkennen sind, soll dazu beitragen, dass Jugendliche sich nachts auf den Straßen sicherer fühlen und in Krisensituationen Ansprechpartner haben. Es habe sich gezeigt, dass im zeitweilig von Vandalismus geplagten Stadtteil Calmbach dadurch die Zerstörungen und Ruhestörungen auch ohne Polizei zu 70 Prozent ausgeräumt wurden.
Anfragen von außerhalb
So verwundert es nicht, dass man sich laut Rabsteyn auch außerhalb der Stadt für das System interessiere. Aus Schömberg und Calw habe es schon Anfragen gegeben. Dreißig Frauen und Männer weiß Kuhnle an seiner Seite. Ein Projekt der Nachtwanderer ist die 2017 ins Leben gerufene Aktion Notinsel (wir berichteten). 83 Ansprechpartner haben Jugendliche und Kinder, die in Not sind oder sich bedroht fühlen inzwischen in der Stadt, in Enzklösterle und in Höfen.
Dass sich die Bad Wildbader in kurzer Zeit einen Namen gemacht haben, zeigt sich daran, dass sie nächstes Jahr vom 28. bis 30. September das deutschlandweite Bundestreffen ausrichten.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.nachtwanderer-calmbach.de.
