Der Meisterntunnel ist momentan wieder gesperrt. Foto: Krokauer

Funktechnik innerhalb des Bauwerks funktioniert nicht. Mitarbeiter der betreffenden Firmen am Dienstag vor Ort. Mit Kommentar.

Bad Wildbad - Am Samstag um 12.55 Uhr war es mal wieder so weit. Der Meisterntunnel in Bad Wildbad musste gesperrt. Thiemo Stock, Pressesprecher des Landratsamtes Calw, geht davon aus, dass der Tunnel am Dienstag wieder freigegeben wird.

Doch diesmal ist es nicht eine defekte Telekom-Leitung. Stattdessen ist die Funktechnik betroffen. Sie ermöglicht es, dass die Rettungskräfte sich über Funk im Tunnel verständigen. Diese Technik sei bei der Sanierung des Tunnels erneuert worden, so Stock.

Heute seien Vertreter der Firma aus der Schweiz, von der die Teile stammen, sowie der deutschen Firma, welche die Anlage eingebaut habe, vor Ort, um den Defekt zu beheben, sagte Stock. Es handele sich um zwei renommierte Unternehmen.

Es ist bereits das vierte Mal in diesem Jahr, dass der Meisterntunnel wegen eines technischen Defektes gesperrt werden muss. Bei den Störungen im Januar, dann wieder im November sowie Mitte Dezember war jedoch ein defektes Telekom-Kabel schuld an der Sperrung des Bauwerks.

Wie berichtet, hatte die Telekom bereits zugesichert, einen Teil des betreffenden Kabels auszutauschen. Außerdem gibt es ein Gespräch von Vertretern des Landratsamtes Calw mit dem Bonner Konzern.

Kommentar: Ruf in Gefahr

Wolfgang Krokauer

Schon dreimal hat in diesem Jahr eine defekte Telekom-Leitung dafür gesorgt, dass der Meisterntunnel gesperrt werden musste. Jetzt ist es die Funktechnik anderer Firmen, die für eine Sperrung verantwortlich ist. Das Bauwerk ist ein Beispiel dafür, wie abhängig der Mensch von der Technik ist. Greift nicht ein Rädchen in das andere, funktioniert sie nicht. Schlimmstenfalls wird es sogar richtig gefährlich.

Es ist deshalb richtig, dass der Tunnel sofort gesperrt wird, wenn auch nur leise Zweifel an der Sicherheit aufkommen. Aber irgendwie scheint der Meisterntunnel in diesem Jahr unter keinem guten Stern zu stehen. Man muss nicht gleich von einem Pannentunnel sprechen, trotzdem müssen die am Bau beteiligten Firmen aufpassen, dass sie nicht ihren Ruf aufs Spiel setzen. Das kann sich bei der nächsten Auftragsvergabe auswirken.