Die Besucher des Films "Das Eyachtal" konnten nach der Vorführung an Gerd Döppenschmitt (links) und seinen Cutter Klaus Adamovsky Fragen zum Film über die Eyach stellen.    Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Gerd Döppenschmidt zeigt in einem Film die Besonderheiten des Eyachtales / Drehzeit beträgt rund drei Jahre

Von Götz Bechtle

Bad Wildbad. Viele kennen ihn schon, den wichtigsten Nebenfluss der Enz, außer der Nagold, der zwischen Höfen und Neuenbürg mündet: die Eyach. Sie wird bereits in sehr alten Karten als "Yach" erwähnt.

Wanderer kennen nicht nur das mit dem Auto befahrbare Sträßle von der Eyachbrücke beziehungsweise von Dobel bis zur Eyachmühle, sondern unternehmen gerne den Fußmarsch zum ehemaligen Lehmannshof, in der Nähe des Zusammenflusses des Dürreychbachs und des Brotenaubachs bei der "Großen Wiese." Hier beginnt die eigentliche Eyach, während der Dürreychbach aus mehreren Quellen am östlichen Hang des Langmartskopfs entspringt, hat der Brotenaubach seinen Ursprung am Mannsloh und mit dem aus dem Wildseemoor bei der Rotwasserhütte einmündenden Rotwasser einen wichtigen Wasserzubringer.

Einer dieser Wanderer ist der 1938 geborene Pforzheimer Gerd Döppenschmitt, heute in Ölbronn-Dürrn wohnend, der seit seiner Jugend Wiesen und Bäche in der Region erforscht, fotografiert und filmt. Döppenschmitt setzt sich seit mehr als 40 Jahren für den Schutz der Natur ein und ist Vorsitzender des Vereins zum Schutze heimischer Wiesen, Lebendige Wiesen.

Und seit er im Ruhestand ist, hat er sein Hobby ausgeweitet und vor vier Jahren einen Film über das Eyachtal gedreht, den er zum hundertjährigen Bestehen seines Vereins gestaltet hatte. Er wollte dabei die Besonderheiten der Eyach, der Tier- und Pflanzenwelt – vor allem der Vögel und der Schmetterlinge – aufzeigen.

Die Drehzeit, so Döppenschmitt, betrug etwa drei Jahre, denn er filmte aus Kostengründen alleine. Und vielleicht auch deshalb ist dieser Film, der keineswegs alle Besonderheiten dieses Tales erfasst, eine Art Loblied auf die Eyach.

Der erklärende Text wird in einer kurzen Einleitung gezeigt – 18 Kilometer lang, 220 Meter Höhenunterschied, 24 Quellen, 72 Vogelarten, 39 Tag- und 200 Nachtfalter, die Mannenbachquelle versorgt acht Gemeinden mit Trinkwasser, ansonsten kaltes, klares und nährstoffarmes Fließgewässer: das Eyachtal ist seit 2002 Naturschutzgebiet. Der etwa 80 Minuten währende Film "Das Eyachtal im Nordschwarzwald" wurde im gut besetzten Bad Wildbader Kino "KiWi" in Anwesenheit von Gerd Döppenschmitt und seinem Cutter Klaus Adamovsky vorgeführt.

Nur Musik begleitet die Filmsequenzen, die das Leben am und im Bach in eindrucksvoller Weise während aller Jahreszeiten zeigt. Ab und zu eine Einblendung mit dem Namen des Tiers oder der Pflanze, angenehme Musik, das Plätschern des Baches – eine fast meditative Bilderschau, die Sehnsüchte nach diesem Tal weckt.

Döppenschmitts Filmsequenzen umfassen das Leben vieler Vogelarten. Mehr als 25 im Eyachtal heimische Vogelarten sind dabei zu sehen.

Nahaufnahmen zeigen über zwei Dutzend Schmetterlinge. Flechten und Pilze sind ebenso zu sehen wie verschiedene Libellen- und Froscharten.