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Ausschuss beschäftigt sich mit ehemaligem Hotel Vier Jahreszeiten. Interessenten fürs Areal gibt es bereits.

Bad Wildbad - Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses in Bad Wildbad sind sich am Dientagabend einig gewesen: Das ehemalige Hotel Vier Jahreszeiten soll so schnell wie möglich abgebrochen werden.

Kurz vor Weihnachten kaufte im vorigen Jahr die Stadt das Gebäude in der Wilhelmstraße. "Wie bekannt ist, kann diese Bauruine angesichts ihres Zustandes keiner Folgenutzung mehr zugeführt werden und muss abgebrochen werden", führte die Verwaltung in der Sitzungsvorlage aus.

Wie vorgeschlagen, stimmte das Gremium zu, das Ingenieurbüro Michael Klöpfer aus Dornhan mit der Vorbereitung der Abbrucharbeiten zu beauftragen.

Klöpfer kenne das Objekt, er habe alle vorhandenen Unterlagen erhalten. Das Haus sei mittlerweile geräumt.

Die Arbeiten könnten jetzt ausgeschrieben werden, "so dass zeitnah der notwendige Vergabebeschluss und Beginn der Maßnahme möglich sind". Sämtliche Kosten seien als Ordnungsmaßnahme aus dem Landessanierungsprogramm förderfähig und planmäßig im Haushalt vorgesehen, stellte die Verwaltung weiter fest.

Die der Haushaltsplanung zugrunde liegende Kostenschätzung in Höhe von 120.000 Euro sei durch die "überhitzte Baukonjunktur" überholt. Bei Abbrucharbeiten hätten sich innerhalb der vergangenen Jahre Steigerungen von 30 Prozent eingestellt.

"Da die Haushaltsstellen bei Abschnitt ›Städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen‹ gegenseitig deckungsfähig sind, sind die Abbruchkosten auf jeden Fall finanzierbar", wurde außerdem klargestellt. Die Verwaltung hoffe auf einen aktiven Preiswettbewerb.

Stadtbaumeister Peter Jung-Teltschik konstatierte: Es handle sich um eine schöne Lage am Fluss – in einem gut erschlossenen Gebiet. Einen Interessenten fürs Areal gebe es bereits. Man spreche über die mögliche Bebauung. Ende des Monats werde wohl dem Gemeinderat eine Empfehlung unterbreitet.

Jochen Borg sprach von einem großen Lob der CDU-Fraktion. Es sei erfreulich, dass man nach Jahren nun endlich die harte Nuss geknackt habe. Und das zu einem "halbwegs vernünftigen Preis".

Auf die Frage, ob man das Fußgängerbrückle ersetze, wurde mitgeteilt: Die Kosten eines Neubaus würden ermittelt, entsprechende Vorschläge vorbereitet.

Auch Jürgen Schrumpf (SPD) zeigt sich froh, dass "was passiert". Es gelte, schnell loszulegen.

Bürgermeister Klaus Mack sprach von Überlegungen zur barrierefreien Gestaltung des Wohnraums. Er stellte heraus, wie wichtig Fördermittel zur Stadtsanierung seien. Nur so könnten Problemfelder gelöst werden. Sonst würde der Abbruch den Wert des Grundstücks übersteigen – und nichts vorangehen.

"Katastrophaler Zustand"

Borg erwähnte beim Punkt "Anfragen und Anregungen"erneut den "katastrophalen Zustand" bei der Ankerkreuzung in Calmbach. Wie Rathauschef Mack ausführte, werde das Regierungspräsidium (RP) wohl den Bau eines Kreisels nicht befürworten. Die Tendenz laute: Ampellösung.

Der Bürgermeister sagte, man wolle dann aber den Nachweis, dass die Verkehrsmenge bewältigt werden könne. Gebe es doch Tage, an denen sich ein Rückstau bis Wildbad bilde.

Eine Simulation anhand der aktuellen Zahlen soll deshalb in den nächsten Tagen vom RP vorgestellt werden. Das Ganze müsse funktionieren, bemerkte Mack. Man sei gespannt, was bei bedarfsgerechten Ampeln als Ergebnis rauskomme.