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Im Januar oder Anfang Februar gibt es zwei weitere Bohrungen

Im Grundwasser von Calmbach sind Chlorkohlenwasserstoffe (CKW) gefunden worden. Bis jetzt ist nicht klar, woher die Verunreinigung stammt. Aus diesem Grund gibt es im Januar, spätestens jedoch Anfang Februar zwei weitere Bohrungen.

Bad Wildbad-Calmbach. Zwei Bohrungen hat es bereits am Lindenplatz sowie an der Calwer Straße in Calmbach gegeben. Die beiden neuen Pegel sind notwendig, um die Quelle der Verunreinigung zu finden, teilte Markus Ziegler, Leiter der Abteilung Umwelt- und Arbeitsschutz beim Landratsamt Calw, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mit.

Die Suche nach den beiden Standorten gestaltete sich nach den Worten von Ziegler recht schwierig. So sollte es zunächst eine weitere Bohrung auf privatem Gelände geben. "Die Verhandlungen sind gescheitert", bedauerte er. Deshalb liegen die beiden Standorte nun jeweils auf Grundstücken, die nicht in Privathand sind.

Landratsamt Calw will Fließrichtung des Grundwassers feststellen

Nach den Bohrungen an den beiden neuen Standorten, werden an den beiden alten sowie an den zwei neuen Pegeln Proben genommen. Damit will das Landratsamt die Fließrichtung des Grundwassers feststellen. Zudem geht es darum, endlich den Ausgangspunkt für die Verunreinigung zu lokalisieren. "Ende März liegen wohl Ergebnisse vor", hofft Ziegler im Gespräch mit unserer Zeitung.

Spezielle Kommission trifft Entscheidung für Maßnahmen

Die Verunreinigung des Grundwassers durch CKW beschäftigt das Landratsamt bereits seit einiger Zeit. Im Oktober 2015 war an der Calwer Straße gebohrt worden. Einen weiteren Pegel gibt es bereits seit Juni 2014 am Lindenplatz. Die genaue Quelle der Verunreinigung konnte aber nicht gefunden werden. Deshalb werden die beiden Bohrungen in diesem Jahr notwendig.

Die Entscheidung für die Maßnahmen hatte eine Bewertungskommission getroffen. In diesem Gremium sitzen Vertreter des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau beim Regierungspräsidium Freiburg (LGRB), der Landesanstalt für Umweltmessungen und Naturschutz Baden-Württemberg in Karlsruhe (LUBW), des Regierungspräsidiums Karlsruhe sowie des Landratsamtes Calw.

Verunreinigung ist kein Spezifikum von Calmbach

Bei anderer Gelegenheit hatte Ziegler betont, dass von den Verunreinigungen durch CKW weder das Trink- noch das Thermwasser betroffen seien.

Zudem hatte Ziegler deutlich gemacht, dass der Fund dieser Verbindung kein Spezifikum von Calmbach sei und es in Baden-Württemberg Tausende solcher Fälle gebe.

Chlorkohlenwasserstoffe könnten vielleicht krebserregend sein

In früheren Jahren wurden CKW in der Industrie wegen ihres Lösevermögens häufig als Reinigungsmittel verwendet.

CKW gerieten später jedoch in Verdacht krebserregend zu sein. Deshalb wurde die Verbindung dann nicht mehr als Reinigungsmittel verwendet.