Wildbader Baumwipfelpfad sorgt für großen Ansturm / Schon mehr als 35 000 Besucher / Nachbesserungsbedarf

Von Heinz Ziegelbauer

Bad Wildbad. Mit mehr als 35 000 Besuchern in den ersten fünf Wochen nach der Eröffnung des Bad Wildbader Baumwipfelpfades auf dem Sommerberg am 26. September haben weder die Erlebnis-Akademie mit Sitz in Bad Kötzting als Betreiber noch die Touristik Bad Wildbad GmbH gerechnet.

Mit dieser Zahl warteten Kerstin Weiss als Marketingleiterin vor Ort und Bernhard Mosbacher als Bad Wildbader Touristikchef bei einem Pressegespräch auf. Damit ist der neue Baumwipfelpfad schon in den ersten fünf Wochen seines Bestehens zu einer Erfolgsgeschichte geworden.

Mit dieser Zahl wurde Mosbacher zufolge auch die Schätzung des Verkehrsplaners mit bis zu 4000 Besuchern an wenigen Tagen im Jahr übertroffen. Besucherstärkster Tag war Kerstin Weiss zufolge der Feiertag am 3. Oktober. Dass die Gäste aus dem ganzen Bundesgebiet kommen, war daran zu sehen, dass ein Besucher aus Hamburg im Trubel vergessen hatte, nicht nur das von ihm am Empfang ausgeliehene Fernglas, sondern auch die Fernglas-Tasche und die Deckel für die Optik zurückzugeben und diese aus seiner Heimat sandte. Im Übrigen sind es schwerpunktmäßig Gäste aus dem südwestdeutschen Raum und aus Frankreich, die zum Baumwipfelpfad Schwarzwald kommen.

Während sich ältere Besucher vorzugsweise an den Wochentagen zwischen Montag und Freitag eingefunden haben, kommen Familien mit Kindern hauptsächlich an den Wochenenden, so die Beobachtung von Weiss. Dass sich der neue touristische Anziehungspunkt auch positiv auf das Bad Wildbader Geschäftsleben auswirkt, berichtete Mosbacher aus Rückmeldungen. Worin er eine sich steigernde touristische Wertschöpfung sah. Zu registrieren war das auch in der stärker gewordenen Frequentierung des Touristikbüros an der König-Karl-Straße, für das sich Mosbacher für das nächste Jahr bedarfsgerecht orientierte Öffnungszeiten vorstellen kann.

Die ersten fünf Betriebswochen haben Kerstin Weiss zufolge auch den einen oder anderen Nachbesserungsbedarf ergeben. Wie etwa mit mehr Sitzgelegenheiten auf dem Turm, mit Richtungsangaben und Zielen für die Aussicht von oben und mit einem Mehr an Informationen an den didaktischen Stationen. Schließlich soll der Turm im kommenden Jahr noch mit einer Rutsche ausgestattet werden. Nachgebessert und erweitert werden soll Mosbacher zufolge noch das elektronische Verkehrslenkungssystem. Auch eine Verbesserung der Fußgängerlenkung wird angestrebt.

Optimierungsbedarf besteht Mosbacher zufolge zudem für den Bike-Shuttle auf dem Sommerberg-Parkplatz. Nichts Neues gibt es zum angedachten Shuttle-Verkehr vom Sommerberg zur Grünhütte, für den dem Touristikchef zufolge beim Land Baden-Württemberg ein Zuschuss aus Mitteln des Programms zur Förderung der Elektromobilität gestellt ist. "Es handelt sich dabei um eine hohe Investitionssumme", zeigt sich Mosbacher für die Strecke bis zur Grünhütte mit fünf Kilometern und bis nach Kaltenbronn mit insgesamt neun Kilometern zurückhaltend.

Derzeit sei die Touristik Bad Wildbad zusammen mit dem Betreiber des Baumwipfelpfades dabei, verschiedene Aktivitäten für das Jahr 2015 zu planen. Dabei seien auch die Einbeziehung des Pfades in einen Marathonlauf und Sonnenaufgangserlebnisse sowie weitere Sonderführungen angedacht.

Ausgeräumt wurde die aufgekommene Diskussion darüber, dass für eine angeblich mit öffentlichen Mitteln errichtete touristische Attraktion Eintrittsgeld erhoben werde. Mosbacher und Weiss stellten dazu klar, dass der Baumwipfelpfad mit Ausnahme der öffentlich geförderten didaktischen Stationen ausschließlich mit privaten Geldern finanziert worden sei. Für den Dezember kündigte die Marketingmanagerin die Eröffnung eines Shops mit regionalen Produkten an. Wie von Weiss zu hören war, konnten mit dem Baumwipfelpfad 17 Voll- und Teilzeitarbeitsplätze geschaffen werden. Darüber hinaus sind sieben Personen bei den regelmäßigen Pfadführungen auch mit waldpädagogischen Themen im Einsatz.