Die Dresdner Salondamen begeisterten bei ihren beiden Konzerten im Königlichen Kurtheater in Bad Wildbad. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

"Dresdner Salondamen" begeistern das Publikum

Von Götz Bechtle

Bad Wildbad. Ein Klavier, zwei Geigen, drei Sängerinnen, vier Blockflöten, ein Kontrabass, ein Cello, ein Saxofon, eine Klarinette, zwei Rhythmusinstrumente – nein, das ist kein mittelgroßes Orchester, sondern es sind die fünf "Dresdner Salondamen". Allein die Aufzählung der von ihnen gespielten Instrumente und der Sängerinnen zeigt die Vielseitigkeit der Damen. Sie sind abwechslungsreich und echte Profis, sowohl vokal als auch instrumental!

Im Königlichen Kurtheater in Bad Wildbad hatten die Dresdner Salondamen bei ihrem Auftritt ein volles Haus, ebenso begeistert waren die Zuhörer und -schauer bei der Matinee am nächsten Morgen.

Musik aus den 30er-, 40er und 50er-Jahren brachte das Programm "Mit Musik geht alles besser" – und mit einem flotten Charleston zeigen die Salondamen, wo’s langgeht. Sie luden auch gleich zum Tanzen ein, aber das Publikum wollte wohl nicht, In Bewegung brachten die Damen jedoch alle, denn "uns macht es Spaß, für sie zu spielen". Der Funke zum Publikum sprang sofort über. Höchst bewundernswert, wie sie die Instrumente wechselten, zu dritt sangen, natürlich auch Solo, und dann wieder in einer köstlichen Moderation über die Männer, die Zeiten und natürlich auch über sich selbst erzählten.

Seit 18 Jahren sind sie beisammen, haben in ganz Mitteleuropa und auf dem Traumschiff Konzerte gegeben. In ihren burgunderroten Kostümen mit den entsprechenden Hüten machten sie eine musikalische Reise durch die deutsche Schlagerwelt von anno dazumal. Melodien und Lieder, die vor allem dem älteren Publikum gefielen und die sie gerne mitsummten. Dazwischen gab’s kleine auf der Bühne gespielte Machtkämpfe, die musikalisch hervorragend waren, außerdem unterschiedliche solistische Darbietungen auf höchstem musikalischem Niveau.

Dass man auch einen Holzfrosch als Rhythmusinstrument benutzen kann, zeigt die Vielseitigkeit der Salondamen, und einfach köstlich ihr "Wenn ich verliebt bin, muss ich singen" mit dem abgehackten Silben-Tohuwabohu.

Nach der Pause dann traten die Salondamen in attraktiven türkisfarbenen Abendkleidern mit den entsprechenden Hutkreationen auf. Sie bewiesen auch hier wieder ihre tolle Bühnenpräsenz mit einem weiteren musikalischen Feuerwerk, wobei sogar der Rock 'n' Roll mit Soloeinlagen wieder auflebte. Ab und zu wurde es dann auch ein bisschen frivol.

Natalja Posnowa am E-Piano war die Einzige, die ihr Instrument nicht wechselte, Susann Jacobi gefiel mit der Violine und mit Gesang, Franziska Graefe spielte ebenfalls die Geige, betätigte den rhythmischen Besen und pfiff in voller Lautstärke. Cécile Pfeiff ist nicht nur die Managerin der Salondamen, sondern fährt auch den Tourbus und bläst meisterlich Klarinette und Saxofon. Juliane Gilbert wechselte instrumental zwischen Kontrabass und Cello. Übrigens: Alle sind studierte Musikerinnen.