Sandra Barth übergab die Unterschriften an Bürgermeister Klaus Mack. Foto: Mutschler Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Bürgermeister Klaus Mack stellt aktuellen Situationsbericht zu den Bädern vor

Wie wichtig den Bad Wildbadern ihre Schwimmbäder sind, konnte man bei der jüngsten Gemeinderatssitzung deutlich sehen. Die Zuschauerränge im Sitzungssaal des Rathauses waren voll besetzt.

Bad Wildbad. Zudem überreichte Sandra Barth von den "Damen-Frühschwimmern" an Bürgermeister Klaus Mack eine Unterschriftenliste zum Erhalt der Bäder. 660 Besucher des Calmbacher Waldfreibades hatten sich innerhalb kurzer Zeit in die Liste mit dem Titel "Wir sind für den Bäderstandort Bad Wildbad mit Freibad und Hallenbad" eingetragen. Mack bedankte sich und sagte: "Uns ist das ein sehr ernstes Thema." Weitere Schritte wolle man mit allen Beteiligten besprechen, sobald nähere Einzelheiten bekannt seien.

Da viele Besucher wegen des Themas Schwimmbad in die Ratssitzung gekommen seien, gab der Bürgermeister einen Situationsbericht. Bereits seit 2001 habe man gewusst, dass das Hallenbad sehr marode ist. Da die schwierige Haushaltslage eine Millioneninvestition zur Sanierung aber nicht zugelassen habe, sei das Bad in seinem Bestand weiter betrieben worden. "Das war nicht sonderlich schön, aber es ging", sagte Mack. Zumindest bis zum 15. August. Denn nach einer Begehung vor Ort forderte das Landratsamt die Schließung, um eine "Schädigung der menschlichen Gesundheit zu vermeiden", zitierte Mack. Technische und bauliche Mängel, Mängel beim Arbeitsschutz, auch die Aufbereitungsanlage entspreche "bei Weitem nicht den Vorgaben": So habe das Landratsamt keine Alternative zur Schließung gesehen. Umgehend sei eine Untersuchung in Auftrag gegeben worden, welche Maßnahmen in der Schwimmbadtechnik erforderlich seien, um den Badebetrieb wieder aufzunehmen. Gleichzeitig müsse der bauliche Zustand überprüft werden. "Das dauert seine Zeit. Im Oktober haben wir konkrete Zahlen auf dem Tisch. Mehr wissen wir nicht", so Mack.

Etwas anders stelle sich die Situation beim Waldfreibad dar. Hier sei in den vergangenen Jahren immer wieder investiert worden, etwa in die Beckenabdeckung und die neue Wärmepumpe, die aber derzeit leider defekt sei. Dennoch seien die Investitionen aber "nicht so dramatisch" wie beim Hallenbad.

Der Bürgermeister ging auch noch auf die "Vision Staatsbad 4.0" ein – die Idee, die Vitaltherme abzubrechen und an deren Stelle ein Hotel zu bauen. Das Kurhaus könne laut einem Gutachter an das Hotel angebunden werden. Im Konzept der Stadtverwaltung sei zudem vorgesehen, die Vitaltherme ins Neue Eberhardtsbad zu verlagern. Da der Eigentümer das Land Baden-Württemberg sei, sei es bis dahin aber "noch ein weiter Weg", so Mack.

Sobald konkrete Kosten für eine Wiederinbetriebnahme des Hallenbades vorlägen, könne über das weitere Vorgehen beraten werden.

Alternativen betrachten

Hierbei sollten auch mögliche Alternativen betrachtet werden. Neben der Sanierung des Bades im Bestand seien dies der Abbruch und Neubau des Bades an derselben Stelle, der Neubau eines Hallenbades am Freibad, um Synergien schöpfen zu können, oder eine Traglufthalle am Freibad aufzubauen, zumindest als vorübergehende Lösung.

"Grundsätzliche Worte" fand der SPD-Fraktionsvorsitzende Bruno Knöller: "In einer Badestadt sollten wir auf kein Bad verzichten." Jedes sei auf seine Art wichtig und jeder der Stadträte strebe an, "dass es sowohl ein Hallen-, als auch ein Freibad gibt". Er brachte für seine Fraktion einen Zusatzantrag ein, mit dem sie längere Öffnungszeiten des Freibades von Anfang April bis Ende Oktober fordert. Als weiteren Punkt soll das Planschbecken zu Beginn der nächsten Saison wieder in Betrieb sein.

Außerdem hätte er es gut gefunden, so Knöller weiter, dass die ganze Diskussion rund um das Hallenbad hätte öffentlich geführt werden müssen, auch die Vorberatungen in den Ausschüssen. Dem widersprach Rita Locher, Vorsitzende der Freien Wähler und der FDP-Fraktion: "Grundsätzliche Dinge müssen nicht öffentlich vorberaten werden."

Man müsse froh sein, dass nichts passiert sei, sagte CDU-Stadträtin Sabrina Theurer-Bott. Aber nun brauche man "dringend und schnell die Ergebnisse, Lehrer, Schüler und Eltern hängen in der Luft".

Bei einer Enthaltung beschlossen die Räte, einen Arbeitskreis "Zukunft der Bad Wildbader Bäderlandschaft" einzusetzen und dem Gemeinderat die Ergebnisse der Untersuchung zeitnah vorzulegen. In den Arbeitskreis entsandten die Fraktionen jeweils einen Vertreter: Sabrina Theurer-Bott (CDU), Rita Locher (FW/FDP) und Ursula Jahn-Zöhrens (SPD). Der Antrag der SPD wurde gegen die Stimmen der Sozialdemokraten abgelehnt.