Klaus Gusowski und Anita Heger vor einem ihrer Gemälde im Quellenhof. Foto: Bechtle Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Werke der Pforzheimer Künstlerin Anita Heger sind im Quellenhof zu sehen

Seit einigen Tagen ist im Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof eine Gemäldeausstellung der Pforzheimer Künstlerin Anita Heger zu sehen.

Bad Wildbad. Klaus Gusowski, Vorsitzender des Freundeskreis Quellenhof, eröffnete diese Ausstellung, die den Titel "Outside – in" – eine etwas abstrakte Kunstrichtung, die dem Betrachter Zeit lässt, eigene Interpretationen zu entwickeln.

Anita Heger, 1956 in Bruchsal geboren, lebt und arbeitet gegenwärtig in Wurmberg bei Pforzheim. 1982 schloss sie ihr Studium der Kunst und Kunsterziehung in Karlsruhe ab und ist beruflich als Lehrerin tätig, zusätzlich ist sie freie Künstlerin.

Gusowski erläuterte in seiner Laudatio den interessierten Zuhörern, dass die Künstlerin sich der abstrakten Kunstrichtung des Informel verschrieben hat.

Informel oder informelle Kunst ist ein Sammelbegriff für die Stilrichtungen der abstrakten (im Sinne von nicht-geometrischen, also gegenstandslosen) Kunst in den europäischen Nachkriegsjahren, die ihre Ursprünge im Paris der 1940er- und 1950er- Jahre hat.

Bedeutendster deutscher Vertreter dieser Stilrichtung ist Emil Schumacher (1912-1999). Auch Anita Heger arbeitet auf häufig großen Formaten intuitiv mit Farben, Formen und Strukturen, wobei sie in der Regel auf ein Konstruktionsgerüst verzichtet. Ihre Technik ist überwiegend "Mixed Media". indem sie ihre Bilder aus bis zu 20 Schichten aufbaut und dabei nicht nur Acrylfarben, Kreiden, Tuschen oder Pigmente verwendet, sondern auch strukturgebende Materialien aus dem Baumarkt wie etwa Spachtelmassen, Zement oder Bitumen. Außerdem kommen beispielsweise Aschen, Wachse, Schelllack, Gesteinsmehle oder Erden zum Einsatz.

Eigene Wahrnehmung

Optische Farbenergien verbinden sich dadurch mit ganz direkt spür- und sichtbaren Bewegungen und Materialspuren. Manchmal stellt Heger bewusst Formen oder Farben in den Mittelpunkt, um zum Nachdenken und Interpretieren anzuregen.

Doch immer ist es dem Betrachter möglich, mit seinem eigenen Empfinden und seiner eigenen Wahrnehmung an die Bilder heranzugehen. Dies alles geschieht auf der Basis eines profunden Wissens und Könnens, das sich die Künstlerin kontinuierlich angeeignet hat. Anhand mitgebrachter Material- und Farbmuster demonstrierte sie ihre Vorgehensweise und beantwortete Fragen der Gäste zu einzelnen Werken.

Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Juni zu sehen.