Über eine Furt (rechts) läuft der Rennbach dem vor dem Versanden geretteten kleinen See zu. Eine den alten Zweck erklärende Tafel wäre eine Bereicherung, waren sich (von links) Calmbachs Forstbezirkschef Michael Conrad, Touristik-Geschäftsführer Bernhard Mosbacher, Revierleiter Oliver Gall und Jens Derbertshäuser vom Forst-Kompetenzzentrum einig. Foto: Schabert Foto: Schwarzwälder-Bote

Tafel soll an Eisproduktion als ursprünglichen Zweck der kleinen Wasserfläche erinnern / Freude über Zustand

Von Hans Schabert

Bad Wildbad. Im September 2012 schauten sich Forstbezirkschef Michael Conrad und Revierleiter Oliver Gall das Rennbachseele an und waren sich einig: "Diese Wasserfläche darf nicht vollends versanden und muss als Erholungseinrichtung gestaltet werden."

Jetzt besichtigten sie die vor anderthalb Jahren fertiggestellte, grün gesäumte Anlage und freuten sich über den guten Zustand von Gewässer, Rast- und Freifläche. "Sobald es in diesem Sommer die Witterung zuließ, sah man Besucher hier Mittagspause machen", wusste Gall zu berichten. Auch Wanderer und Familien nahmen den Platz an, wo der Bach über eine Furt den Weg kreuzt und nach durchfließen des kleinen Sees sein Wasser talwärts plätschern lässt.

Sicher schätzen die Nutzer das Licht, das auf das Gelände fällt, seit die Forstleute den umgebenden Wald mit seinem erntereifen Bestand kräftig ausgedünnt haben.

Einstiger Zweck des kleinen Sees und eines weiter talwärts gestauten war früher die Gewinnung von Eis im Winter. Im Eiskeller der Rennbachbrauerei eingelagert diente es in den warmen Monaten des Jahres zur Kühlung.

Unterhalb vom Schützenhaus bestand die Braustätte von 1875 bis 1920. Die Seen und Eiskeller nutzte noch bis in die Zeit vor zwei Jahrzehnten ein Bierhandel auf diese Art. Ältere Einwohner erinnern sich, wie nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst mit Handkarren, später mit dem Auto der Gerstensaft mit den Eisstangen aus Rennbach-Wasser im Sommer beim Ausfahren frisch gehalten wurde. Heute ist diese Art der Kühlung Geschichte. Die Forstverwaltung beabsichtigt, das auf einer Tafel zu dokumentieren.

Weil der Rennbachsee an dem ausgeschilderten, mit informativen Schildern versehenen historisch-geologisch-botanischen Themenpfad "Rundweg Bahnhof – Rennbachtal – Paulinenhöhe" liegt, wäre das eine weitere Bereicherung an dem Rundweg, wo gerade auch beim an der Strecke stehenden Mammutbaum auf der Paulinenhöhe Erklärungen zur Historie angebracht wurden.